Ich brauche morgens meinen Kaffee um Leben in mein Hirn zu bringen. Wenn es gehen würde, dann würde ich mir den Kaffee noch vor dem Aufwachen intravenös zuführen. Das hätte dann den Effekt, dass ich schon wach bin wenn ich wach bin – ich könnte gleich voll loslegen und müsste nicht erst noch zehn Minuten in der Küche frieren und auf den „Trank der Erkenntnis“ warten, den ich dann brühend heiß hinunterstürze. Der Supergau am morgen ist ja saure Kaffeesahne, denn dann geht das ganze Prozedere wieder von vorne los und man schafft gar nichts. Manchmal habe ich schon vor Wut den flockigen Kaffee getrunken, nur um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen. Gut, das kostet Überwindung, aber man schafft das. Ein guter Trick ist Café Crema – da sieht man nichts unter dem Schaum und schmecken – naja, wer schmeckt morgens schon was? Früher habe ich ja morgens den Kaffee kannenweise getrunken, bis ich mir dann eine von diesen Kaffeepadmaschinen zulegte. Ich dachte das ich dann vielleicht weniger Kaffee trinke, aber falsch gedacht. Das kam auf´s gleiche raus. Jetzt kann ich sogar meine vier morgendlichen Tassen alle mit einer anderen Kaffeesorte bestücken und habe so auch noch einen Hauch von Vielfalt am Schreibtisch. Das hilft jetzt nicht wirklich zum wach werden aber immerhin ist es Kaffee!
Wenn ich morgens nur mit Kaffee wach werde, vielleicht werde ich dann mittags ohne Kaffee wach? Sollte ich meinen Tagesrhythmus umstellen? Einfach später aufstehen? Das würde bedeuten dass ich mein ganzes Leben ändern müsste. Ist es das wert? Dann lieber zehn Minuten frieren oder warten bis sich die intravenöse Variante flächendeckend durchgesetzt hat. Das wäre die Krönung…