21. März 2007

Zerstört Schule Freizeit?

Wenn ich um mich herum die jungen Menschen sehe, die gerade ihr Abitur machen und keine Zeit haben für irgendetwas anderes, die sich jede freie Minute erkämpfen müssen und so etwas wie Hobbys gar nicht mehr wahrnehmen können, dann frage ich mich ob Schule nicht die Freizeit zerstört?

Das unser Bildungssystem nicht das Beste ist, konnte man ja heute gerade wieder in den Medien verfolgen, aber wenn man es aus einer gewissen Distanz betrachten kann, so wie ich es mache, dann stellt man fest, dass es wirklich so schlecht ist, wie es außerhalb von Deutschland bewertet wird. Nicht nur, dass es, besonders zu Prüfungszeiten, den Schülern so viel Lernstoff gibt, dass sie gar nicht wissen, wo sie anfangen sollen, nein es stellt sich auch die Frage: Wofür? Wofür lernt man all diese Sachen? Physik, Chemie, Mathe, ich meine da reichen doch auch die Grundlagen, damit man bei ALDI nicht übers Ohr gehauen wird. Viel mehr müsste Deutsch und Kunst unterrichtet werden. Viel mehr! Denn die deutsche Sprache stirbt langsam aus und das ist unwiederbringlich und schade. Wer von den jungen Menschen kann denn noch mit Deutsch etwas anfangen? Wer schafft denn noch eine Klausur ohne ein englisches Wort, wenn es nicht gerade im Englischkurs ist? Und wer interessiert sich schon für Kunst, für Kultur? Ich würde den größten Teil der Schule für die kulturelle Bildung reservieren, denn wer sich für künstlerische Dinge, für Werte begeistern kann, der wird auch im zwischenmenschlichen Bereich mehr zu Stande bringen als Andere. Der kann sein Leben nur bereichern. Denn Kultur ist ein wichtiger Bestandteil des Alltags.

Ich fordere also mehr Kultur in die Schulen! Mehr Raum für Literatur, mehr Platz für Musik! Wenn unsere Schulen den Schülern Zeit geben für Kultur und nicht Zeit nehmen für Hausaufgaben, dann kann vielleicht die Schule selber zum Freizeitereignis werden, dann zerstört Schule keine Freizeit mehr.