Gedichte 2001 - Glashaus in Scherben



Jeder Mensch ist einsam gefangen

in der Widersprüchlichkeit seiner Phantasien und dem realen Leben.

Einsam, wenn er nicht einen Weg findet

aus der Dunkelheit seiner Seele

Licht für den Tag zu schöpfen.



für N.


 

wie sinnentleert bin ich der welt


wie sinnentleert bin ich der welt
die sinnentleert sich über mich ergießt

die brüllenden worte aus zahnlosen mündern
nicht zu verstehen und auch nicht so wichtig
die ohren verbraucht nach all diesen sätzen
die ich nie hören wollte und nicht konnte
nach all diesen sinnlosen septembertagen
und zum erbrechen langen unnützen gesprächen

das sich übergeben auf die sinnlosigkeit dieser welt
ist ein grandioser akt der befreiung von mir selber

sich die eigene haut von der körperhülle reißen
um daraus die fahne der entgleisung zu nähen

auf weißlicher menschenhaut gehen und merken
wie weich ein teppich aus zärtlicher geborgenheit ist

mit den füßen treten wir nach dem anderen neben uns
und treffen und töten was noch zu töten ist

ich sehe menschen um mich die sind schon vor jahren gestorben
wahrscheinlich schon kurz nach ihrer blutigen pubertät
sie hängen sinnlos im verfahrenen leben
die knoten der seile haben sie selber geknüpft
und wie sie sich bemühen sie begreifen nicht
das im kühlschrank neben brot auch butter liegen muß

es ist so sinnlos das es färbt
es färbt mich ein färbt mein ich und meine seele
macht das auch ich mich sinnlos fühle
eben noch voll drachenblut
jetzt schon völlig sinnentleert

und sinnentleert ergießt die welt sich über mich
und begräbt mich im meer aus menschen die vergessen haben
das viele kakteen eben keine kaktusse sind

und die stacheln der kakteen stechen löcher in meinen kopf
zum luftablassen
zum sinnentleeren

und ich fühle mich endgültig begraben
unter kakteen und die stacheln sind mein trauerkleid
in diesem meeresgrab
es ist so sinnlos ruhig hier unten


die u-bahn-tunnel-musikanten


die u-bahn-tunnel-musikanten
spielen
das lied
aus ihrer sicht der dinge:
laut und bittersüß

wir werfen ihnen
hartgeld zu
(bevor der euro kommt)

und aus dem umgeworfenen
kaffeebecher
fließt das letzte bisschen

wachheit

wahrheit

wirklichkeit


das ich auf meine alten tage


Das ich auf meine alten Tage
Noch mal der Liebe Antlitz seh
Reicht bis zu meinem Grabe
Bis zum Tag an dem ich geh

Genießen will ich alle Wonnen
Alle Freuden tausendfach
Das Glück das ich gewonnen
Füllt das Haus bis unters Dach

Kaum noch Platz zum Denken
In jedes Wagnis blind hinein
Wohin mich auch die Schritte lenken
Sie werden hinter ihren sein


vergessen sind die schwüre


vergessen sind die schwüre
niemals wieder und nie mehr
das feuer das ich schüre
hat leuchtkraft bis zum meer

was nützen all die dinge
die man sich vornimmt immerzu
wenn ich mich dazu bringe
verfluch ich vielfach meine ruh

ich will nichts hören oder sehn
von gutem rat und glaube nur
den weg will ich alleine gehn
ich folge ihrer leisen spur

ich folge meinen herzensaugen
die nichts sehen außer sie
und kann ich noch zum lieben taugen
dann will ich’s jetzt wie nie

dann will ich alles noch mal leben
alles atmen und begehn
nichts werd ich auf ratschlag geben
weiß ich werde durch die falle gehen

und kann ich noch zum lieben taugen
dann ist schwäche ein willkommen ding
ich weiß ich traue meinen augen
seh die neue liebe die ich fing

vergessen sind die schwüre
niemals wieder und nie mehr
das feuer das ich schüre
hat leuchtkraft bis zum meer


das feuer verlischt


das feuer verlischt
noch eh es geleuchtet
ein streichholz im wind
und schäumende gischt

die brandung zu rauh
die worte zu schwach
ich fühl mich als opfer
in der nähe der frau

die augen verschlossen
das herz zugeschnürt
die hände sie zittern
tausend tränen vergossen

es war doch ein anfang
eine hoffnung auf see
für den seefahrer bleibt es
ein einsamer landgang


wir gingen zusammen


wir gingen zusammen
die klippe hinauf
den weg einer beginnenden liebe
ein steiniger weg

als wir oben am rand der klippe standen
tobte unter uns die alltagssee
da war nur ich verrückt genug
mutig genug
hinunter zu springen

du jedoch bliebst oben

ob du den weg zurück wohl findest


es waren die stufen auf denen wir saßen


es waren die stufen auf denen wir saßen
auf denen wir die sterne belauschten
gemeinsam die süßen tollkirschen aßen
und am beisammensein berauschten

es waren die stufen die unsre liebe gebaren
die zeugen des ersten kusses bestimmt
die uns nicht warnten vor den gefahren
wir haben sie einfach glatt überstimmt

wir haben geglaubt es könnte gelingen
blind vor liebe und göttlich berauscht
wir hörten nur die geigen noch klingen
und haben uns das glück aufgebauscht

am nächsten morgen nur trüber regen
vergessen die himmlische nacht
wir mussten die liebe zu grabe legen
das hätte keiner von uns gedacht


eisberge


eisberge
wachsen in meinem innern
zum schmelzen
viel zu groß
ein schwaches erinnern
spendet meiner seele trost
ich wärm mich an dem mantel
den mir die tage reichen
ein leichtes tuch nur
zum steine erweichen
ich zieh mir die jacke
tief in die stirn
die mütze in pfützen
und offen mein hirn
es weichen gedanken
in strömen heraus
ich gerate ins wanken
weis nicht ein
weis nicht aus
die eisberge die kalten
schütten schnee in mein licht
ich kann nicht mehr weiter
denk nur noch an dich
ich fühl mich erfroren
zu klumpen von gold
die schmelzen bei tage
gefrieren bei nacht
komm zu mir und wärme
mein innerstes auf
bring berge zum schmelzen
lass den dingen frei lauf


es war wie ein sehnen


es war wie ein sehnen
eine suche nach licht
und wo ich auch suchte
ich fand dich doch nicht

ich suchte am tage
und suchte bei nacht
die rastlose suche
hat wunder vollbracht

das wunder des finden
das suche besiegt
fiel mir vor die augen
so kann es beginnen


zieht träge das leben tagtäglich die bahn


Zieht träge das leben tagtäglich die bahn
Verschwimmen die blicke gerät man in wahn
Werden tiefer die schritte die man noch geht
So wird’s auch der abgrund vor dem man steht

Man will nicht mehr schauen nach hinten und vorn
Und hält sich die hände auf die fast tauben ohrn
Man dreht sich im kreise und sucht einen sinn
Man weiß nicht ist’s ende oder beginn

Man geht schweren herzens auf das ende zu
Liegt einsam im grabe und verflucht diese ruh
Dann lieber verrückt sein leben im wahn
Und jeden tag wieder zieht man seine bahn


du bist die muse die mich küsst


du bist die muse die mich küsst
dein busen der an dem ich ruh
du bist das sinnliche im leben
            das sinn dem leben gibt
du bist das feuer meiner freuden
der rauch der still mein haupt umhüllt
der trost der meiner seele schmeichelt
            und meine wunden heilen lässt
du bist das lachen meiner träume
            das leise flüstern tief im hirn
du bist die liebe die ich suchte
            der zart geschliffne diamant
du bist die hand an der ich festhalt
bis diese tage auch vergehn


du trinkst deinen tee


Du trinkst deinen Tee
Und lächelst verschmitzt.
Mir tut es nicht weh,
Wenn du so da sitzt.

Du wählst deine Worte
Sorgsam und bedacht.
Sie sind von der Sorte:
Ich bleib über Nacht.


wenn über lange weiße straßen


Wenn über lange weiße Straßen
Feuerlieder talwärts sich bewegen
dann fehlt zumeist der Mut die Kraft
sich ihnen trotzig in den Weg zu legen

Sie singen lauthals von der wahren Liebe
und brennen ohne zu verlöschen lichterloh
Der Gesang der ist nicht erst seit heute
der ist wohl schon seit tausend Jahren so

Und wer irgendwann einmal des nächtens
von ihren Stimmen stürmisch ward ergriffen
der lernt die Kraft den Mut der Liebe
und hat den Sinn der Lieder wohl begriffen


und jeder neue morgen


Und jeder neue Morgen
Aufgewacht an ihrer Seite

Ist

Wie ein rotes Erblühen
Nach einer langen Dürre
Wie ein hoher Wasserfall
Durch trocknen Wüstensand
Wie ein mittelschweres Beben
Im sich sonnenden Meer
Wie der frische heiße Kaffee
Der den Herzschlag trimmt
Wie der spukende Vulkan
Der seine Zeit gekommen sieht

Ist

Wie die Lava
Die ihre Bahnen zieht
Und verbrennt
Was ihr nicht standhält

Jeder neue Morgen
Aufgewacht an ihrer Seite
Ist das Glück
Den Tag noch zu erleben
An dem der Kaffee

Noch wie immer schmeckt


der wasserfall deiner wollust


der wasserfall deiner wollust
reist
mein schwaches boot
mit den fluten
hinunter
den rettungsring
über bord
und das ruder
zerbrochen
ich tauche unter
und stürze ertrinkend
in deine
lust


das wiegen


das wiegen
deiner brüste
beim tanz
den du
„das streicheln“ nennst
jagt
meinen puls
bis in den kopf
und das verlangen
wird unendlich
aber du zeigst
mir nur
„das steicheln“


im schwachen licht der kerzen


im schwachen licht der kerzen
berühre ich deine weiche blasse haut
streiche langsam mit meinen fingern
von deinem nacken bis zu den fußspitzen
jedes kleine tal das ich dabei durchquere
lässt dich leicht zusammenzucken
und ein warmer schauer schleicht
            durch deinen körper

schweissperlen rinnen deine lenden hinab
ich fange sie mit meiner zunge auf
            diese kleinen salzigen perlen
dein tiefes schweres atmen
lässt deinen körper sich heben
und senken unter meinen berührungen

du hast die augen geschlossen
nur die lider vibrieren im takt
            deines herzschlags
den ich zu hören glaube
er erfüllt das ganze zimmer mit
            einem rhythmischen klang
das lied unserer liebe liegt in der luft

las uns schweben hauchst du
und unsere münder finden zueinander
unsere vorsichtigen bewegungen
            werden zu einem herzschlag
wir verschmelzen in der lust
im schwachen licht der kerzen


dein schnurren


dein schnurren
hält die welt an
den atem
und mein herz
und jedes wort
ist sinnlos
wenn du schnurrst


wie eine weiße feder


wie eine weiße feder
liegst du vor mir
und es scheint
licht durch deine haut
von dem feuer
das in dir brennt

eine brennende feder
die unlöschbar ist
und weiterbrennt
wenn schon das licht
nicht mehr scheint

ich kann dich brennende feder
nicht fassen
ohne zu verbrennen
aber ich muss
denn jeder atemzug von mir
könnte dein feuer erlöschen

und so verbrenne ich
an dir du weiße feder
und weiß
das ich dein feuer
nicht löschen werde


die schritte


die schritte
die du durch den tag gegangen
hängen schwer
in deiner füße blut

ich hauche sanft dich
auf das grüne bett der ruhe
und decke dich
mit küssen zu

deine füße
will ich streicheln
jeden noch so zarten zeh
ich will
den staub des tages
von dir lecken

jeden krümel schmutz
und jeden schweiß
der an dir rinnt
werd ich entdecken
und mir nehmen

alle last des tages
wird unter meiner breiten hand
so fremd
als hätte es sie nie gegeben

und das blut in deinen füßen
kann fließen
in den neuen tag


glashaus in scherben


die steine
die du mir brachtest
waren nicht grad rund

die scharfen ecken und kanten
schnitten mir ins gewissen
und aus dem neuen tag
wurde
ein neuer anfang

als ich zuviel blut verloren hatte
konnte ich nicht anders
als die steine zu werfen
du hast sie nicht gefangen
und mein glashaus
ist fortan nur ein
haufen aus zerbrochenem glas

ich setze meine füße
auf die scherben
und gehe auf dich zu
du reichst mir nicht die hand

glashaus in scherben
blutiges gewissen gestillt
und hinter den trümmern
wieder allein


schatten spenden wärme


schatten spenden wärme
und kühl ist nur dein blick
von diesem augenblick an
gibt es kein zurück


unbeschreiblich


es kündigt sich
ein gewitter an
in der ferne hört man
schon das grollen
des donners
blitze durchzucken
den nachmittag
und du beginnst
zu zittern
ich stehe am fenster
und schaue in den
platzregen
der den tag
dunkel färbt
du lehnst dich
von hinten an mich
und ich spüre deine
brüste in meinem
rücken
dieses gefühl
gemeinsam in den
regen zu schauen
und deinen warmen
körper an meinem
zu spüren
ist unbeschreiblich


wenn du dich ganz lang machst


wenn du dich ganz lang machst
dich streckst bist die gelenke knacken
die arme weit über den kopf hebst
ausatmest so das sich deine bauchdecke
in ein tal verwandelt
und für wenige augenblicke nicht atmest
dann ich kann ich deine rippen zählen
und deine hüftknochen berühren
dann kann ich sehen wie dein herz schlägt
weil deine haut sich bewegt
wie nah ist mir dann dein herz
fünf zentimeter oder nur zwei
ich kann es sehen
und das ist allemal besser
als nur zu wissen
das dein herz für mich schlägt


es ist endgültig vorbei


es ist endgültig vorbei
am ende - noch eh es ganz begann

deinen berg zu besteigen
war ein trip durchs sauerstoffzelt
mit drei komma acht auf dem kessel
und deinem arsch
als bild im kopf

der unschuldige jungfräuliche schnee schmolz
und mit dem fluß der daraus entstand
wurde ich
und die erinnerung an diesen aufstieg
wie ein nasser hund
den hang herab gespült

gefangen in der gletscherspalte
deiner übellaunigkeit
und deiner regelbeschwerden
erfriere ich ohne sauerstoff
und die kohlensäure
des wassers aus plastikeinwegflaschen
schmeckt wie blähungen am nachmittag
unter denen
ich leide
seit ich dieses tal durchlitten habe

ohne sauerstoff
mit drei komma acht auf dem kessel
und dein arsch im kopf


wenn du mich anschaust


wenn du mich anschaust
dann schliessen
sich die schlösser der ketten
die du mir angelegt hast
und ich bin hilflos unter dir
du jägerin widmest dich jetzt deiner beute
zeichnest mit den lippen
die spuren der qual auf meine haut
ich will schreien
aber dein mund verschließt den meinen
stille
mein herz rast
weiss um die gefahr
und dann fällst du über mich her
...
ohne gegenwehr
erlieg ich dir
ergeb ich mich dir
o bitte hör nicht auf
und zieh die ketten enger
das ich mich nicht mehr wehren kann
wenn du mich anschaust


der regen


Der Regen
In den du mich treibst
Ist ein Gewitter aus Glas
Die Gläsernen Tropfen
Schneiden sich
In meine Haut
Um dir die Spur
Meiner Flucht zu legen
Du folgst ihr
Und mit dir
Zieht der Regen über mir
Ein Entkommen ist sinnlos
Zu stark drückt
Der Regen mich zur Erde
Nieder zu deinen Füßen
Die ich sklavisch küsse
Um von dir wieder
In den Regen gestoßen zu werden
In den Regen aus Glas
Der meine Haut weich
Und blutig macht
Blutig von der Seele
Die ich dir opfere


die zehn roten streifen


die zehn roten streifen
auf meinem rücken
vom halswirbel
bis zum geht nicht mehr
sind die landebahnen
unserer lust
auf denen im stundentakt
flugzeuge voller qual landen

die spuren deiner zähne
in meiner brust
sind der versuch den hunger
            zu stillen
der uns seit tagen
in atem hält
und der schmerz deiner hände
tut mir gut


wenn man menschenfleisch


Wenn man Menschenfleisch
essen dürfte
und das Beschaffen
nicht gefährlich wäre,
dann würde ich

dich töten,
zerlegen,
portionieren
und tiefkühlen.

An Sonn- und Feiertagen dann
würde ich mir
eine Scheibe von dir abschneiden
und dich genießen.

Das Beste von dir aber
hebe ich mir für Weihnachten auf.

Deine Brüste.
Ein köstliches Mahl.

„Engelsbrust naturell, an Schwenkkartoffeln, mit Salbeigemüse und blanchierten Charlotten, dazu Vanillepudding mit Blut“

Ein göttliches Bild.
Tropfende Kerzen.
Der Teller vor mir.
Ein besinnliches Weihnachtsfest.

Nur wir zwei.
Allein.
Nur ich und du.

Liebe geht eben doch durch den Magen.


friß mir aus der hand


spuck mir ins gesicht
das kühle eisen
deiner ketten
säuselt bedrohlich
in mein ohr
dein lautes stöhnen
ist der schmerz der haut
die sich straff spannt
das heiße wachs
der kerzen
bedeckt deine
zitternden brüste
du windest dich
unter schmerz
und schreie
toben lust
wie du dich auch windest
das kalte leder
der peitsche
schneidet sich
in deinen arsch
blutige spuren
einer nacht
voller liebe


ich bade in deinem blut


du sitzt mir gegenüber
redest schon seit stunden nicht
deine augen blicken stumm
das schaumbad leuchtend rosa

ich bade in deinem blut
das wärmende nass
trinke kleine schlucke
beobachte dich beim versuch
kalt zu werden
eigentlich warst du schon immer kalt

berauscht vom duft
der aus deinen wunden strömt
nehme ich dich in den arm
ergibst du dich mir
du wirst mir nicht entfliehen

ich bade in deinem blut
und von irgendwo
fällt ein
lindenblatt auf meine schulter


unter der peitsche


unter der peitsche
die zischend
die nächtliche luft
durchschneidet
werde ich
zum rinsal
aus lust
das sich keuchend
durch die falten
der laken windet
auf dem weg
in den fluss
der erfüllung


da liegt es vor mir


da liegt es vor mir
unendlich weit geöffnet
und leuchtend
bis zum tiefsten rot

das tor zu deiner abendlichen lust
die sich glühend mir entgegen sehnt

begehrlich anzuschauen
wie deine finger kreisen
tauchen sich ins atmend nass

mein verlangen
führt in dieses paradies
der weg hinein ins heiligtum

es anbeten will ich jetzt und
all mein denken
gilt in diesem augenblick
der göttlichen offenbarung

ich tauche ein in deinen abend
und trage dich
durch diese nacht


nur dein geiler arsch


nur dein
geiler
runder
frischer
apfelarsch
ist das was ich ertrage

zufrieden bin
wenn ich ihn
fasse
knete
streichle
schlage

denn des tages schönster teil
sind schläge auf dein hinterteil


deine zunge


deine zunge
am gaumen
zu spüren
und dabei
den brechreiz
zu unterdrücken
ist meistens
geiler als
die gaffenden
gesichter derer
zu sehen
die dieses
gefühl vergessen
oder nie
gekannt haben

wenn ich
die sehe
könnte ich
kotzen


vor mir bist du nicht sicher


Vor mir bist du nicht sicher.
Ich kann die Fesseln lösen – oder nicht.
Ich kann dir in die Rippen schlagen –
            oder ins Gesicht.

Wie möchtest du´s? Wie brauchst du es?
Ist dein Wille jetzt gebrochen?
Kommst du nun auf allen vieren
            zu mir angekrochen?

Ich kann dich töten wenn ich will.
Die Grenze schimmert seiden.
Ich begnüg mich mit dem Quälen –
            hör dich gerne leiden.


ich werde niemals richtig glücklich sein


ich werde niemals richtig glücklich sein
das innere wühlen hält mich ab
phantasien die in mir gräber schaufeln
ohne widerstand geb ich mich hin

bin immer auf der suche
nach neuen ausflügen
in das land der lüste
nach
neuen titten
neuen ärschen und
natürlich neuen fotzen
immer und immer wieder von vorn beginnen
suchen – finden – ficken

die romantik der ersten tage ausnutzen
dann auskosten den geschmack
des fleisches
das man brutal erobert hat
um dann nach ein paar monaten
festzustellen
das man jeden zentimeter haut kennt
und nichts neues sich einem mehr eröffnet
man zu keinem zeitpunkt richtig glücklich war

die suche beginnt von neuen
und der hauch von glück der über
diesen tagen lag
ist gestorben unter qualen
die unruhe in mir wächst und neue bilder
wühlen sich aus mir heraus
zeigen sich mir
neue titten
neue ärsche



du reichst mir das messer


Du reichst mir das Messer
Und meinst es ist besser
Wenn ich zuerst dich
Und danach dann mich
Von allem erlöse.
Bitte sei mir nicht böse,

aber ich kann das nicht tun.


bestatter


Da liegen sie: in Reih und Glied,
alle meine Leichen wohl geordnet!
Der Arzt hat mir nach solcher Hast
ausreichend Müdigkeit verordnet.

Es war ein schwerer Akt, ein hartes Brot,
zwischen all den Blutgerinnseln,
die Leichen dort herauszusuchen,
die noch vor Trauer winseln.

Auch die hab ich, so gut es ging,
von allem Leid des Alltags sanft befreit.
Sie werden mir noch dankbar sein
für diese wunderbare Zeit.

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