Steinkohle an den Füßen,
schwarze Spuren auf Stufen -
Kellertreppe in die Vergangenheit.
Einen Schritt hinter den anderen,
immer zurückgeblieben.
Das Waschen der Hände -
ein Ritual.
Singsang der Melancholie,
vertraute Klänge -
sich verletzen an Holzgirlanden
einer vergnüglichen Zeit.
Einmachgläser in Pappkartons,
ein Waschtrog voller Tränen,
Sich flach auf den Boden legen,
flach atmen
und flach werden,
sich den Wellen des Bodens anpassen
und einschlafen
in der Kiste Offenbarung.
Erkennen der Situation -
Handeln und sich erheben,
das Schloss wieder schließen
und frische Landluft atmen,
mit dieser Melodie im Kopf.
Verästelungen des Gehirns
verzweigen sich weiter.
Ein Baum entsteht zwischen Hammer und Amboss.
Höre also die Stimme
von außen,
die nach den Nestern ruft,
in der Hirnhaut gebaut
und von Nervenblitzen gefüttert.
Wie ein störender Freund
vorhanden sein
und stöhnend ein Gebet sprechen.
Gen Himmel
oder aus den Ohren kommend,
zum Hals heraushängend.
Unerhört ungehört
stecke dir die Finger tief in den Kopf
und schalte dich aus.
Diese alles zerstörende Sucht nach Rausch,
nach vulkanischer Tiefe und geschmiedeter
Bewegungslosigkeit.
Die tödlich - sanfte Droge deiner ungeheuren
Libido.
Ich bin das Ungeheuer in deinem Kopf,
dein Tumor, der nicht heilbar ist.
Wir krümmen uns bewusstlos in den Zeiten unsrer
Gier.
Traumatisch in die Lavanacht fließen und gefunden -
ein Bündel rückhaltloser Hilflosigkeit.
Deine Zypressengleichen, ausgekugelten, gelenkigen
Beine
um meine wunden, blutenden Hüften geschwungen -
ein Tuch, getränkt in feuchter, bitterer Begierde,
ein Korb mit verbotenen Früchten der Reinheit.
Geerntet auf dem Olivenhain der Morgensonne.
Das Zeichen zwischen deinen schmalen Schultern:
eine schmerzende Brandmarke meines Besitzes.
Du, die mir gehört.
Einen schmalen Film drehen lassen unter ihrer Haut.
Ein paar winzige Fotos schießen lassen von ihrem
Inneren.
Ein Album anlegen lassen voller Fragmente einiger
Tage aus Gold.
Einen Edelstein schleifen lassen und Stein damit
schneiden.
Einen Achat um ihren Hals hängen und als Zeichen
tragen lassen.
Einen Garten anlegen lassen in ihren Gedärmen.
Ein Feld bestellen lassen das noch nicht gerodet
ist.
Einen Waldbrand entfachen lassen und sich an den
züngelnden Flammen nähren.
Ein Bild malen lassen von ihrer weiblichen
Naivität.
Eine ihrer Brüste halten als wäre sie der Apfel des
Paris.
Gibt es eine andere Wahl als diese – ihre?
Sie erbricht sich vor Wollust am Röcheln auf ihre
Brust,
greift sich mit der Hand zwischen ihre Beine,
schiebt sich vier Finger in ihre Hoffnung
und quält sich durch ihre nächtliche Wut.
Sein Schwanz peitscht ihre seidige Haut blutig -
mit Stahl bepackt und in angerautem Leder.
Wie ein Rennpferd angefeuert zum Ziel zu kommen -
nicht als Letzte und auch die Gerte nutzen
für bessere Behändigkeit.
Windend sich unter seinen wohldosierten Schlägen.
Hände an den Haken, an den Seilen reißen,
Zähne sich in weißes Weibsfleisch schlagen,
Blut zu saufen bis zum Überlauf – Tropfen stehn am
Kinn.
Fick sie weiter, tiefer in die Kissen,
aus schwarzem Samt, und fasse sie
nicht zu zögernd an.
Mach sie los, löse ihre Ketten
und ihre Nägel zeichnen dir ein Bild aus Schmerz
auf dein breites Männerkreuz.
Das Blut vermischt zu einem grotesken Bilde:
ihres, seins und das das menstruiert.
Gebe ihr deinen Schwanz zum würgen,
mach sie willig mehr und mehr.
Fasse sie von unten oder von innen an den Hals,
gibt dem Flehen nur nicht bei -
trockne deine Tränen an den Haaren
die du ihr ausgerissen hast.
Lass sie endlich kommen. Zu dir, mit dir oder wo
auch immer hin,
und haltet euch fest an eurer Zärtlichkeit.
Findest dein Zuhause
zwischen meinen Träumen,
deine verstaubten Wünsche
unter meinen Worten,
deine Lust wieder
in meinen Berührungen.
Öffnest, deine Hände
halten mich
umfassend in der Sekunde,
abtreibend in der Zeit.
Kleine Schritte
für die Kraft des langen Weges.
Trinkst erschöpft aus meinem Schoß
den Regenguss der Tränen trägt.
In der Kanalisation meines ebenmäßigen Körpers
fließt die Gedankenscheiße aus dem Quell der
Fantasie -
ein Rinnsal schmutzigster Wünsche,
ein reißender Strom der Widerwärtigkeit.
Nach außen dringt der Gestank meiner Worte,
die ich aufs Papier pisse,
weil sie mich sonst von innen zerfressen würden –
die blaue Säure der Demut,
die Brandblasen im Hirn eines zerfallenen Ego.
Eine Hand an mich gelegt masturbiere ich mich frei,
frei von den Zwängen die ich mir auferlegt.
Den Zwängen meiner Kanalisation keinen Weg nach
draußen zu zeigen,
keinen Damm um zu stauen was angeschwemmt wird,
kein Lesen in den Überresten der Tage an denen es
nicht aufzuhalten war.
An denen ich selber die Scheiße war, die sich in
mir anstaute,
an denen ich selber roch wie meine Eingeweide –
und an denen ich nicht mal Hand an mich legen
konnte.
Diese Tage sind ausgeschrieben lyrische Tage,
sind Quelle von Hass auf mich selbst,
sind die Poesie die aus mir fließt,
wenn in meiner Kanalisation ein Leck ist,
wenn ich überflutet werde mit den Fäkalien meiner
Fantasien,
bis ich platze und all das Unaussprechliche
auf ein weißes Blatt Papier gekotzt wird.
Küsse, wie mit einer Peitsche vorangetrieben,
zwingen sich fordernd zwischen meine Lippen,
dein warmer, süßer Speichel vermischt mit meinem,
durchtränkt unseren nächtlichen Schweiß,
fällt auf unsere glühenden Körper,
die sich umschlingen um Eins zu werden
in dieser Stunde der sanften Begegnung.
Der Pfennigabsatz
unsres Liedes
ist ein kleiner Auftrittspunkt,
eine kleine Druckstelle.
Nicht mehr und nicht weniger.
Wir hören ihn durch Sand
und über Stufen gehen
und erkennen in ihm unsere Bewegungen -
geradlinig und umwegfrei.
Der Pfennigabsatz
unsres Liedes
klingt noch in den Zeilen nach
wenn die Schritte schon gegangen
und die Druckstelle wieder durchblutet ist.
Hebe deinen jungen Frauenkopf
stolz in die Höhe dieses Tages,
strecke aus vollem Hals deine Brust
zielsicher in die Sicht.
Schließe deine sanften Augen,
lege die Hände verschränkt
in deinen Nacken und
atme einmal ganz tief ein.
Denn du bist da!
In dieser tristen, schonungslosen Welt.
Und sie wäre ohne dich
ein bisschen dunkler,
ein bisschen leerer.
Um ein vielfaches ärmer.
Sei einfach nur ein wenig stolz
auf dich
und das du da bist.
Wieder etwas länger.
Sich dreimal einschließen,
eine schwere Kette vor die Tür –
und endlich allein sein.
Die Tüten mit Gedanken - zerknüllt auf dem Boden,
in Pfützen aus Selbstmitleid.
Keine Sonnenwärmende Hilfe
ins Zimmer herein -
nur hinaus klingen
deine Wehklagelaute,
dein heulen der Hunde
und die Hände in deinen Augen,
im Takt zur Musik in deinem Kopf.
Wippend in den Scheiben -
das Spiegelbild verzehrt sich zu Fratzen
in denen wieder Erkennen
möglich ist.
In Momenten wie diesen,
in denen dein Zimmer die Basis ist
für ein Zeltlager aus Bitterkeit
und einem Schmiedefeuer
für das stählerne Schwert,
das du dir immer und immer wieder
durch dein pumpendes Herz bohrst
um es zum Schweigen zu bringen,
damit die Musik aus deinem Kopf
der Stille weicht in die du dich
fallen lassen kannst -
in Momenten wie diesen.
Vorsichtige Lebenszeichen,
ganz, ganz schwach und leise,
höre ich aus deinem Zwerchfell pochen,
leise ziehn sie in mich ein.
Ich halte meine Hände
ganz, ganz still und dicht
über deine Vorderhaut -
spüre den leichten Windhauch,
wenn dein Bauch sich
hebt und senkt.
Eingekesselt hinter Schranken
visueller Frustration,
beginne ich zu wanken,
zähl die letzte Munition.
Ich gebe dir den Schießbefehl,
gezielt auf meinen Hinterkopf.
Lege sacht zur Seite
meinen angegrauten Zopf.
Fühle meine Waffe in der Hand
und drück ganz langsam ab,
denn du bist die letzte Hilfe
die ich zur Stunde hab.
Ich werde dir
ein Mausoleum bauen,
in den weichen Sand am Nil,
an das Ufer unter Palmen.
Es wird ein Schiff anlegen,
in der Mittagsglut der Sonne,
und dich endlich zu mir bringen.
Werden wir uns wieder sehen?
Du wirst dein schönstes Kleid dann tragen,
weil du die Schönste bist.
Nein, Schuhe brauchst du nicht,
der Sand ist warm
und wenn du willst, dann trag ich dich.
Trag ich dich in deine Räume,
lege dich auf grauen, kühlen Stein.
Werde deine Hand dann halten,
wenn der Abschied naht,
dir die Augen schließen,
wenn der letzte Atem mich berührt.
Sie schickt ein SOS
in den UKW-Himmel der Nacht.
Immer wieder hämmern ihre Finger
die Zeichen auf die kleine rote Taste:
...
--- ...
Der Sturm der in ihr tobt
ist gnadenlos.
Ihre Segel zerreißen
und ihr Schiff
hat jegliche Orientierung verloren.
Ihr Kompass
ist nur auf den Süden ausgerichtet.
Versteinert zeigt die Nadel
auf den Strudel der sich unter ihr zusammenbraut.
Und wieder geht ein SOS in die Nacht.
...
--- ...
Wenn nur einer,
irgendeiner,
ihr zur Hilfe käme,
ihre Segel flicken, ihr Schiff auf Kurs bringen
würde,
dann würde der Kompass sich Einpegeln
und sie hätte wieder -
ruhige See.
Aber bis dahin immer wieder
...
--- ...
Ein ganz feines, leichtes Zittern
ist meinen Händen anzusehn,
und ein sachter Windhauch
wird auf einem Blatt verwehn.
Ein leichtes Schauern überm Rücken,
leise Gänsehaut ist im Entstehn.
Und wenn ich dann die Augen schließe
kann ich vor mir meine Seele sehn.
Und ich gehe vor ihr auf die Knie,
verneig mich tief vor meiner Welt
und ich zünde eine Kerze an
die bis zum Morgengrauen hält.
Und das er die Welt nicht verstehen kann,
das kann man ihm nicht zur Schande machen,
vorwerfen schon gar nicht.
Und sein Augenlicht deswegen nicht blenden lassen.
Kann ihn nicht hängen
an die Moral der Normal gewachsenen,
nicht binden an die Präzision der Gebetsmühlen,
kann ihn nicht zwängen in die Jacke der
Gleichgültigkeit
und nicht heben auf den Balkon der
Sprungbereitschaft
ohne ihm auch eine Losung mit auf den Flug zu
geben.
Und wie sie auch lauten wird,
ihr werdet feiern,
euch berauschen an eurem vermeintlichen Sieg,
euch an eurer Genugtuung laben
und verschlingend singend eure Hymne,
die ihr euch gedichtet habt um zu normen
was Norm schon ist.
Und noch im Flug das Geschrei hörend
hat er euer Lied auf den Lippen
und euer Brot im Magen.
Aber er lässt sich nicht nieder.
Ihre aschfahlen, verweinten Augen lehnen sich an
ihn.
Er ist der gläserne Focus ihrer Hände,
die geschliffene Linse ihrer Kraft,
das Feuer das aus den gebündelten Strahlen
entsteht.
Die Scharfstellung ihrer Wünsche
auf das wirklich Wichtige.
Durch ihn kann sie besser sehen,
als sie je fühlen konnte,
als sie je hören konnte,
als sie je schmecken konnte.
als sie je riechen konnte,
als sie es je hätte sagen können.
Die Tinte zwischen den Zeilen ihres Tagebuches
ist noch lange nicht getrocknet,
da überkommt sie wieder
dieses brennende Verlangen
zu schreiben,
zu schreiben was in ihr vorgeht,
zu schreiben, was sie nicht sagen kann.
Und die Spitze des Stift´s streicht über das
Papier,
so als streicheln ihre Finger den Rücken
eines Mannes, der neben ihr schläft.
Aber seit Wochen ist ihr Bett leer
und voller getrockneter Tränen,
und den Spuren der Lust,
der sie nachts begegnet,
wenn das Tagebuch unter ihrem Kissen liegt.
Dann vergisst sie was sie geschrieben hat,
vergisst was sie sich vornahm
und vergisst was ihre Wünsche sind.
Dann ist sie mit sich allein,
mit sich im reinen
und die Tinte kann trocknen über Nacht,
bis morgen, gegen Abend,
wieder die Worte aus ihr wollen.
Ihre erigierten Brustwarzen brennen sich in seine
Augen
und lassen die Schwanzsteuerung in Betrieb gehen.
Dieses schmale, gelbe Etwas da vor ihm ist in
seinen Augen nur die Lust,
nur die Gier nach nächtlicher Befriedigung,
nach der animalischen Jagd auf die erhoffte Beute.
Der Jäger, der Sammler,
das Fellbekleidete Rudeltier drängt aus ihm heraus
und sucht sich einen programmierten Weg zur
Erhaltung der Rasse,
seinen kleinen Anteil an der Wahrung der Welt,
an der allumfassenden Sicherung der Existenz dieser
Gattung –
die unverhohlen öffentlich kopuliert und sich
hingibt
für ein freies und fortpflanzungsfähiges Leben.
Lass ihm doch hingebungsvoll seinen Trieb,
lass ihm seine Aufgabe und gebe dich hin
der großen Aufgabe derer ihr beide erwartet.
Zeige dich bereit der Welt einen Dienst zu erweisen
und warte dann die scheinbar lange Zeit,
die zu warten ist um zu Gebären einen Teil des
Rudels Mensch.
Hier ist das schmale Ende der Welt,
der glänzende Goldrand des Tellers.
Das funkelnde Licht der Weite
schmerzt wohl in den Augen,
die zugedrückt nach innen schauen -
nicht auf den vorn liegenden Weg
und nicht zurück auf den gegangenen.
Hier ist das tägliche Ende der Welt.
Die Dunkelheit der Tage färbt sich Purpur,
die nassen Hände trocknen im Wind,
der von unten wohl heraufzieht
und die Haare tanzen lässt
wie die Ballerina in einer Spieluhr.
Auch wenn Zeit hier unvergänglich ist -
am Ende der Welt.
Vom Sturm geflutet
Den Pegel erreicht
Nach dieser Nacht
Liegt das Laken jetzt seicht
jedwede form annehmend
und maßvoll innehalten
einen schluck zum begegnen
und einen weiteren zum gehen
dazwischen die begegnung mit sich selber
Ihre Freudentränen sind nur ein Auswurf der augenblicklichen
Befriedigung.
Ihre Zuckungen nur ein Ausdruck der Beweglichkeit
ihrer
geistigen Voreingenommenheit
gegenüber
der männlichen Dominanz,
die
sie mehr zu schätzen weiß,
als
sie vorgibt zu schätzen.
Sich gegenüber und den Anderen.
Ihr katzenhaft kindliches, fast verträumtes Kichern,
das aus ihrer plötzlichen Nachtwende dringt
ist mehr ein Flehen nach Armen und Händen,
als ein Gespräch unter sich Gleichenden.
Die Ruhe, die sie ausstrahlt, wenn sie so hell
leuchtet,
ist bei Leibe keine Sonne und gewiss kein Stern.
Ist nur der flackernde Schein des Feuers das sie
entfachte
um ihm nahe zu sein.
Der leichte Wimpernschlag der Nachttischlampe,
in der er ihren makelvollen Leib besah,
ist nur ein kurzer Lichtblick in der Nacht der
Nächte.
ich schlage verzweifelt um mich
treffe mich aber selber nur
im spiegelbild
meiner selbst
das von spinnweben und staub
völlig unerkennbar ist
den körper voller rasierschaum
gebe ich mir eine weiße weste:
haarlos
schuldlos
ich gleite durch die stunden ohne dich
wie in öl getaucht
wenn du wieder da bist –
salbe und preise mich
mache mich zum könig unsrer körper
gebe mir die macht über unser land
und sei leibeigene meine welt
gebe mir das öl in dem ich mich wälzen kann
und gebe mir halt
um nicht zu entgleiten in achtlosigkeit
Geh dicht, ganz dicht
hinter meinem Rücken.
Lege mir deine warmen Arme
um meine schweren Schultern.
Streichle mir mit deinem Kopf
den verkrampften Nacken.
Fahre mit der Zunge über den Haaransatz
an meinem kurzen Hals.
Sei mir einfach nah,
hauche mir Gedanken ein.
Einmal gezeugt geworden um einmal zu zeugen,
zu Geben und zu Nehmen,
zu Lieben und zu Hassen,
alles läuft aufs Gleiche hinaus:
Sich der bürgerlichen Pflicht hingeben
und seinen Anteil haben an dieser Welt
die langsam in sich beginnt zu zerbrechen,
weil das Rudeldenken durch Gesellschaft ersetzt
wird,
weil die Lust höher steht als der natürliche Trieb,
weil ihr Gefangene seid in dieser Mühle aus
Tradition,
aus Zivilisation und aus ausgekotzten Werten,
aus Normen und Pflichten,
weil ihr nichts weiter seid als wilde Tiere.
aus meinen für die ewigkeit verweinten augen
mit denen ich dich wie ein hund so treu anseh
rinnt mir das blut einem schäumenden wasserfall
gleich
und ich kann die klaffende tiefe wunde nicht
schließen
und kann den sturm gebärenden strom nicht stoppen
der mich immer mehr in sich hinunterreißt
in das finstere einsame und kalte alleinsein
in die nun erwartbar kommende zeit ohne dich
und das strömende blut wird mir bis zum hals stehen
die verwaschenen bleichen augen werden mir
übergehen
von deinem beständigen großen bild
das immer noch in meinem kopf ist
und ich werde daran sterben wollen
in den gedanken immer noch mit dir
und noch im tode
werde ich bluten für dich
du bist immer noch da
denn du warst nie weg
du bist immer noch bei mir
und doch schon so fern
du bist mir langsam fremd
und doch kenne ich dich
Ich möchte über den Tisch fassen
an dem wir uns trafen
und dein Gesicht berühren.
Ich möchte ein Teil deiner
sichtbaren Traurigkeit sein
und möchte die Arme sein
in die du dich weinend wirfst,
weil du mich liebst.
Aus meinem Blickwinkel betrachtet ist das Leben
nicht mehr wirklich lebenswert.
Ich fühle mich langsam aber sicher wie ein Eremit
in mir selber.
Wie ein schuppiger Parasit der sich selber fast zu
Grunde richtet,
und wie ein stilles Wasser das sich selber im
Strudel verschluckt.
Ich beherrsche nicht die hohe Kunst der Lügen die
ich lüge
und finde keinen, noch so schmalen, Weg aus meinem
Netz der Halbwahrheiten.
Ich rede mir das Blaue vom Himmel und färbe es tagtäglich
rosarot.
Gebe für Euch, die Ihr um mich seit, den Gelassenen
Gefallenen
und ersticke doch fast an meiner absurden Angst vor
der Einsamkeit.
Vor diesem „Für-Immer-Alleinsein“ das tötet, das in
süchtige Fieber treibt.
An der tiefen, beunruhigenden Lähmung nie wieder
Lieben zu dürfen,
nie wieder tief und ehrlich Lieben zu können,
weil eine Dunstwolke aus Hirngespinsten sich über
mich legt.
Kann einfach nicht durchbrechen die Mauer hinter
der die Ehrlichkeit liegt.
Kann nicht zu mir selber finden, weil ich meinen
Schatten nicht sehe,
über den ich ständig springen müsste um zu
überleben.
Das Licht in meinem Leben scheint mir direkt von
oben.
Ich habe mich, mehr recht als schlecht, angesiedelt
in den Tagen,
voller trauriger Gewissheit auf ein Finale zu
hoffen,
das es so nicht geben kann und auch nicht geben
wird.
Eingerichtet in einer ruhelosen Zeit des Suchens
und nichts Findens.
Eine windige Hütte gebaut in den Erinnerungen an
andere Zeiten
und an andere, leuchtende Horizonte, die ich
erreichen wollte,
doch noch erreichen konnte, weil ich zu müde war
zum gehen
und zu trunken vom Ist-Zustand der Zeit.
Jetzt bin ich an dem schmalen, letzten Punkt in
meiner Welt
an dem alles in der Waagschale zum liegen kommt,
in dem alles nur noch mehr an Bedeutsamkeit gewinnt
und an dem ich ankommen musste, wenn ich
auszubrechen versuchte
aus dem gottlosen, stinkendem, tödlichen Einsiedlerdasein,
das ich führe, denn ich bin kein Eigenbrödler, kein
Einzelgänger
und schon gar kein unversehrter Einzelkämpfer.
Ich funktioniere einfach nur zu zweit.
Und wenn ich die Augen ganz weit öffne,
in das Licht von oben, halbblind
sehe, und weit um mich, dann erscheint da diese
Aufforderung:
Willkommen in meinem Leben!
Aber ich gehe nicht hin.
Wenn ich jetzt auf diese Tasten schlage,
im Zustand der Umnachtung,
dann quillt aus mir Melancholie
und ich glaube nicht was ich hier sage.
Ich sage dir was ich nicht schreiben kann
und stehe völlig neben mir,
entdeck mich neu in dir und ahne
das ich diese Hoffnung wohl ersann.
Nicht nur ersann sondern auch wollte,
das nur du mich hier im Leben hältst
und nur du die wahre Liebe bist.
Ich spürte grad wie eine Träne rollte.
Und auch weinen konnt ich nur mit dir
wie noch so vieles andre,
ach las uns doch das Dumme tun:
ich mit dir und du mit mir.
ein leichtes gleichgewicht
herzustellen
zwischen den dreiunddreizig stahlträgern
die das glatteis stützen
auf dem ich mich bewege
und dem händedruck
der auf mir lastet
ist mir nahezu
unmöglich
der kühle morgenduft
atmet in die kissen
und vertreibt den geruch
der letzten nacht
das fenster halb offen
höre den verkehr
der in den tag aufbricht
und weiß es ist spät
du bist wasserrauschen
der morgen neben mir
du siehst mich an
ich weiß ich bin da
er hat zuviel geredet
nicht nach innen geschaut
jetzt straft er sich lügen
hat auf sand nur gebaut
denn all seine träume
seine ziele sein glück
waren nichts als ein schutzwall
und er zog sich zurück
doch wenn sie ihn ansieht
dann bricht sie hervor
seine ganz starke liebe
die er niemals verlor
Die Straße ohne Namen,
irgendwo da draußen
an den Rändern
dieser Stadt
ist mein Weg in bessre Welten,
in größere Zeiten und
in tieferen Schlaf.
Sie ist gereinigt von dem Schmutz
der jahrelang das Schwarz verbarg,
bereit meinen Schritt zu spüren
meinen Weg zu unterlegen.
Mit mir zu gehen.
Sie führt mich in Versuchung
aber befreit mich nicht von dem Übel
das in mir hochsteigt,
die Entscheidung des ersten Schrittes
und des langen Weges
auf dieser Straße.
Gehe ich diese Straße entlang
werde ich ihr einen Namen geben –
damit an mich erinnert wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen