Gedichte 2007 - Männertränen



Es muss ein dünner Faden Melancholie in den Mantel des Lebens eingesponnen sein – sonst wär er mir nicht angenehm.


Männertränen


Wenn Männertränen auf ein Kissen fallen
Dann sind sie nicht mehr stark und heiß
Dann ahnt die Frau die gegenüber sitzt
Das sie ihn kennt ja eigentlich schon weiß

Was er ihr gleich erzählen wird
Unter schnäuzen und mit schluchzen

Ein winzig kleiner Teil nur wird es sein
Er zeigt nicht wirklich viel Gefühl
Nur soviel das draus Tränen werden
Die Taschentücher überall verteilt

Er weiß dass sie das von ihm sehen will
Das sie auf eine große Regung hofft
Ein kleiner Spalt zu seinem Innern
Schwer durchzuschauen nichts zu sehn

Aber durch die ihr geweihten Tränen sieht sie ihn
Weiß dass mehr dahinter ist als er ihr zeigen kann
Und diese Tränen könnten ganze Bücher schreiben
Wenn als Mann man es will und zulassen kann


Schwalbe


Auf einem herbstmüden Acker steht er
Den Blick in weiter Ferne
An den Flug einer Schwalbe geheftet
Die Ohren zugehalten
Und in sich hinein hört er

Leises Rauschen
Über den Herzstein schlagen karge Wellen
Jeder Atemzug
Ein Durchzug
Der nichts mit sich trägt

Es gibt nichts zu tragen

Nur der Blick auf die Schwalbe
Ist alles an Leben in ihm
Und er blickt ihr nach
Und er schaut sich um

Nichts als weites Land rings um her
Er weiß nicht wie er hier her kam
Er weiß nicht was er hier soll

Nur der Schwalbe wegen
Oder nur um einmal weiter weg zu sein
Als eine Schwalbe von der Erde

Sie kommt näher
Kommt auf ihn zu
Und als sie genau über ihm ist
Legt er sich auf den Rücken

Und beschließt
Nie wieder aufzustehen


Wenn sie ihn finden


Es scheint ihm egal
Er kann nicht mehr anders
Ein paar Zeilen ins Holz
Mit dem Messer geritzt

Über die Stunden des Zögerns
Könnten die Zigaretten
Geschichten erzählen
Er musste wohl warten
Um sich zu quälen

Er hatte gehofft
Das irgendwer kommt
Kein klingeln kein Brief
In der hölzernen Zeit
In der er alleine war

Und jetzt färben sich die Kerben
Die Buchstaben sind rot
Ein Satz wird draus
Es war sein einziger Wunsch

Holt mich hier raus

Und sie werden ihn holen
Wenn sie ihn finden

Wenn sie ihn finden


Das ehrliche Gespräch


Die warme Flasche Rotwein vor ihm
Greift nach seinem Wohlbefinden
Er sitzt mit sich im dunklen Zimmer
Und sucht sich selber zu ergründen

Das erste Glas macht ihn nur traurig
Er wird leichter könnt er schwören
Er hat den Mut sich alles zu erzählen
Und sich einmal richtig zu zuhören

Und zwar ohne sich zu unterbrechen
Oder nutzlos kluge Tipps zu geben
Jetzt beim zweiten vollen Glas nimmt
er sich ein Herz beginnt mit sich zu reden

Und dann legt er seine ganzen Träume
Wie offene Karten auf den Tisch
Vergleicht er sie mit der Wirklichkeit
Sind sie fort mit einem Wisch

Also muss wohl noch ein drittes Glas
Hinter seine mittlerweile feuchten Augen
Was nützen all die wunderbaren Träume
Wenn sie zum Leben gar nicht taugen

Nach dem achten Glas dann schläft er ein
Alles wirklich alles hat er sich gesagt
Hat sich endlich einmal zugehört
So viel Ehrlichkeit noch nie gewagt

Und Morgen wird er alles anders machen
Das Gespräch gab ihm den Mut die Kraft
Und als er aufwacht merkt er schon
Das er es eigentlich nicht schafft


Letzter Blick zum Sternbild


Jetzt ist es soweit
Hier ist die Brandung
Das nachtschwarze Meer
Zeigt seinen Rachen
Bereit zu empfangen
Was ich ihm nun gebe

Es suhlt sich die Ebbe
Genüsslich im Warten
Am Horizont draußen
Kein Schiff ist zu sehn
Noch ein paar Schritte
Dann lachen die Wellen

Liege flach auf dem Rücken
Über mir das Sternbild Krebs
Der Mond strahlt mir Weisheit
Und tausend Gedanken an dich
Geben mir Ruhe und Kraft

Stunden vergehen
Nichts ändert sich
Ich lieg noch so da
Die Sterne über mir
Warte auf die Flut

Und sie kommt schnell
Schon hab ich Wellen am Hals
Ein letzter Blick noch zum Krebs
Dann bleibt mir die Luft weg

So war es immer
Wenn ich dich sah


Ich ging fremd


Jeden Tag nur eine kleine Lüge bitte sehr
Mehr ist dir sicher noch nicht zuzumuten
Denn ich weiß wären es zwei oder gar mehr
Würdest du mit Hasstiraden uns die Küche fluten

Das Bad würdest du verwüsten das es kracht
Die Teppiche im ganzen Haus rausreißen
Es wär für uns die allerschlimmste Schlacht
Am Ende müsst gar ich ins Gras noch beißen

Du würdest Kleinholz machen aus den Schränken
Meine Hosen Strümpfe Hemden würden brennen
Schaff ich es wirklich einmal dich zu kränken
Dann lernte ich eine andre Seite an dir kennen

Du würdest mir die grauen Augen ausstechen
Nur damit ich nicht immer nach anderen seh
Meine Beine würdest du mir sicher brechen
Damit ich nicht immer wieder mit anderen geh

Du würdest mich mit einer Axt erschlagen
Anschließend richtest du dich selber hin
Und ich weiß nur so könntest du ertragen
Das ich mal wieder fremd gegangen bin


Spuren im Schnee


für S.

Die Spuren im Schnee
Die du gestern hinterlassen hast
Führen von mir fort

Sie trennen sich von meinen
Lassen mich zurück
Und ich kann dir
Nur hinterher sehen

Du verschwindest
In der Ferne
Und aus meinen Augen

Aus meinen Gedanken
Verschwindest du nicht

Und die Spuren werden schon bald
Getaut sein
Werden ein Rinnsal in der Zeit
Und dann
Führen sie nicht mehr

Von mir fort


Aus der Wunde


Ein offenes Auge
Auf die Wunde
In diesem Tag gelegt
Und Versuchung
Für den Augenblick
Das Sprudeln aufzuhalten

Es quillt durch die Sehkraft
Verschleiert wie ein wüstes Schiff
Und greift bis zum Anfang
Meiner elenden Tage zurück

Es versiegt nicht
Es rinnt nur weiter
Ausgeblutet stirbt der Tag
Und mein Auge
Auf dieser Wunde
Schließt sich

Nichts mehr sehen wollen
Kein Blut das
Bis zum Meer rauf kriecht
Ist das der Anfang von allem
Sind meine elenden Tage gezählt

Versiegt damit mein Mitleid
Mit mir
Ist am Ende der Morgenduft
Schon zu schmecken

Spüre ich da noch ein Zucken
In der Wunde
Dieses Tages

Ist noch Leben in mir


Piratenbraut


Jetzt machst du dich auf in den Horizont
Deine Segel gegen den Sturm gestellt
Bereit die Nacht hindurch zu fahren
Bis der Wagemut sich zu dir gesellt

Du kämpfst auf unbekannten Meeren
Die Schlachten kaum noch zählbar
Wenn Möwenschwarm und Morgen graut
Wirst du still und leicht verwundbar

Dann hoffst du auf einen seichten Hafen
In dem dein getreues Schiff zur Ruhe liegt
Doch so tapfer du auch scheinen magst
Der Wunsch sich nicht mit Gold aufwiegt

Du suchst für dich den sichren Ankerplatz
Bist sterbensmüd von tausend Siegen
Doch komm zu mir meine Piratenbraut
Du könntest wohl in meinem Hafen liegen

Ich könnte dir dein starker Anker sein
Der Halt am Strand der wilden Zeiten
Ruhe dich aus für den nächsten Sturm
Dann würd zum Schutz ich dich begleiten




Deine Träume


Also noch schnell
Den bittren süßen Wein
Getrunken
Der Schlaf mir heißt
Und der vergessen macht
Dein Bild

Dann riecht es
Nach Träumen
Nach modrig süßer Lieblichkeit
Zum Sterben mag
Ich schlafen

Dein Bild
Mir mit dem Holz
Verfault
Und einbricht über mir
Bis ich vermodert
Dünger bin
Für

Bittren süßen Wein
Der über mir
Wachsen wird
Und aus dem
Du
Deine Träume
Keltern
Wirst




Du brennst


Die Füße brennen
In glühenden Kohlen
Das wenige Wasser
Das dich retten könnte
Rinnt dir aus den Augen
Du hörst nur dein Wimmern
Bist schon
Zu schwach
Um zu schreien
Und jeden einzelnen Finger
Brichst du dir noch
Aus Wut
Ihn nicht damit berührt zu haben

Die Flammen
Werden nur einen Haufen Elend
Übrig lassen
Du wirst verbrennen
Wenn du jetzt
Nicht rennst
Zu ihm
Der von weiten den Feuerschein
Wohl spürt
Aber dir nicht
Zu helfen vermag

Renne jetzt
Denn deine Arme
Sind noch nicht verbrannt
Wie du
Sie könnten
Ihn
Noch halten



Ich Köter ich


Ich fühle mich wie hingeworfen
Vor die kleine Türe deiner Welt
Wie ein Köter der zu schwach ist
Zum Freuen und zum Bellen

Das zähe wochenlange Warten
Hat mein Fell verfilzt und keinen Schlaf
Mehr find ich in den langen Nächten
Bin ständig auf der Lauer wegen dir

Manchmal öffnet sich die Türe
Ganz kurz nur einen schmalen Spalt
Du wirfst mir ein paar Brocken hin
Die hungrig mich zurück hier lassen

Eng angeschmiegt an deinen Zaun
Wart ich auf den großen Tag
Das große Fressen und das große Spielen
Doch jedes Warten scheint vergeblich

So jaule ich mich durch die Tage ohne dich
Schleiche einsam um dein Leben
Glaub dass ich sterben könnte auf Befehl
Und kann doch alles noch ertragen



Was ist es


Was ist dieses Klopfen
Das im Herzen ich spüre
Welch gewaltiges Rauschen
Im Kopf ich mit mir führe

Woran brechen die Wellen
Die mich überrollen
Las ich sie gewähren
Wenn ins Herz sie mir wollen

Was sind das für Schmerzen
Die ich manchmal ertrage
Bist du das womöglich
Du Leid meiner Tage

Oder ist das die Liebe
Die mich so durchdringt
Ist es der Wellenschlag
Der mich zu dir bringt

Ist es vielleicht das Licht
Das durch dich mir scheint
Oder ist es der Morgen
Der bitterlich weint

Ja es endet in Tränen
Um dich vergossen
In reißenden Strömen
Sie in mich flossen

Sie werden mich fluten
Ich weiß es genau
Diese Tränen vergossen
Um diese Frau


Liebchen nun küss mich


Liebchen nun küss mich
Ich kann nicht mehr warten
Deine Lippen erwart ich
An der Linde im Garten

Dort will ich dich nehmen
In meine Arme ganz fest
Und schließt du die Augen
Nehm ich auch den Rest

Und fehlt dir der Atem
Dann geb ich dir meinen
Der reicht doch für beide
Will ich wohl meinen

Du winkst aus der Ferne
Siehst lachend zurück
Jetzt sind wir schon weiter
Ein ganz großes Stück


Ich bin das Leiden


Ich bin das Leiden
Du bist die Qual
Magst du mich auch meiden
Ich hab keine Wahl

Ich bin dir verfallen
Zerreiß mich für dich
Du lässt mich doch fallen
Beachtest mich nicht

Du trittst mich tagtäglich
Gibst mir sauren Wein
Ich kette mich an dich
Kann nur bei dir sein

Du stößt mir das Messer
Tief in den Leib
Und dann weiß ich es besser
Ich doch bei dir bleib

Ich bin das Leiden
Du bist die Qual
Magst du mich auch meiden
Ich hab keine Wahl


Für immer


Die Leichtigkeit der Tage
Ist dahin mit ihren Zeilen
Die Träume fort
Und alles Andere so weit

Das kein Rufen es erreichen kann
Kein Zeichen sichtbar wird
Die Glut die meine Wünsche nährte
Verfärbt sich sommersonnenweiß

So weiß dass ein Erblinden nahe liegt
Nichts mehr sehen
Nur noch mehr fühlen
Alles eingegraben in den Zeilen

Überstürzt und unbeholfen
Flüchtet sie sich aus der Angst
Ein weit entferntes Land bereisen
War alles was uns blieb

Jetzt schneit die Trauer in die Tage
Die heiß in meine Seele brennen
Denn geht sie jetzt
Wird es für immer sein


Melancholie


Ich bin immer in leiser Traurigkeit gefangen
Meine ganzen Tage fülln sich mit ihr aus
Ich lebe leide und ich liebe mit ihr
Und brauche sie komm ohne sie nicht aus

Ich brauche diese leichte stete Qual
Die mir den Magen krampft das Hirn zerfrisst
Ich brauche das brennend zähe lange Warten
Bis ein kleines Zeichen von ihr bei mir ist

Ich lebe in der Einsamkeit
Meiner ungezählten Tage
Und ziehe meinen Lebenssinn
Aus dem was ich ertrage

Und ich ertrage viel so scheint es wohl
Bin wie im Rausch an meine Zeit geschlagen
Und Sehnsucht gräbt ein Seelenlabyrinth
In mein schwaches Denken und mein Sagen

Und noch alles was ich denken kann
Macht keinen Sinn und ist der Wahrheit schon so fern
Getaucht in abgrundtiefe schöne Traurigkeit
Lieb ich nur dich du leuchtend Stern

Du Stern an meinem schwarzen Tränenhimmel
Unter dem ich schon fast zu Grunde geh
Doch lebe ich nicht ohne diese Traurigkeit
Die ich in mir in meinem Spiegel seh

Und jeder nächste Tag ist eine neue Lust
Mich wieder diesen Qualen hinzugeben
So bald du mich verschmähst Melancholie
Kann ich ohne dich nicht weiterleben


Haselstrauch


(Ich lass mich von Erinnerungen
In andre ferne Tage treiben
Bis mein Schritt und mein Blick
An diesem Ort dort hängen bleiben)

Hier unter diesem Haselstrauch
Haben wir uns einst verführt
Als zögerlich die Sonne wärmte
Haben wir uns sacht berührt

Wir haben die Liebe entdeckt
Die in uns versteckt noch war
Und alles vergessen vor Neugier
Das war im letzten Jahr

Kahl ist der Haselstrauch
Seine Früchte längst gegessen
Nur unser allererstes Mal
Werde ich nie vergessen


Guter Rat


Ich schlage mir halbherzig
Die Flausen aus dem Kopf
Schreib mir mit grüner Tinte
Tatsachen hinter die Ohren
Und höre genau
Auf schlechten Rat

Hab vollen Faltenbauch im gehen
Schlechte Augen nur zum sehen
Schwache Füße nur zum stehen

Darauf rauch ich doch noch eine

Und vielleicht kipp ich mir
Noch einen oder zehn hinter die Binde

Mit der meine Augen verschlossen sind
Und die mir auch die Ohren zuschnürt
So das ich nicht hören kann
Auf guten Rat

Ich liege auf dem Bauch
Den Kopf im Beton vergraben
Und höre die
Fünfunddreizig Schläge
Meines Herzen
Die mich daran erinnern
Das es Zeit wird
Die Binde abzunehmen
Und
Auf guten Rat zu hören
Und die Flausen zu sehen
Die ich mir
Aus dem Kopf schlagen muss

Jetzt


Flügel


Nein ein Bahnhof
Ist dieser Kammermusiksaal nicht
Eher ein Harfenliegeplatz
Für neuzeitlich
Klassische Musik

Ein Klangteppich
Ohne Flugtauglichkeit
Ein Klingen unter
Selbigen gekehrt
Ein Ohrwurm in Insektarien
Der Tongewalten

Und über allem hinweg
Wehen kindlich verspielt
Leise und weinende
Töne aus dem Bauch
Hinter den
Elfenbeintasten

Klingt traurig
Ein gebrochener
Flügel


Ballade von der ungeschickten Zeit


Sie kam mir wirklich ausgesprochen ungelegen
Aber ganz ehrlich ungeliebt hingegen nicht
Und so war dann alles doch nur ihretwegen
Mal so kurz gesagt und einfach schlicht

Es war eben die dumme Zeit die ungeschickt
Hineinpolterte und stehen blieb in unseren Leben
Ich hätt dich wohl so gerne wieder weggeschickt
Jeder Versuch und jedes Bewegen vergeben

Wir passten einfach nicht in diese unsre Zeit
Der Sand aus dem oberen Glas rieselte an uns vorbei
Kein Strohhalm im wogenden Meer der Tage weit und breit
Ließen uns treiben haltlos und hilflos wir zwei

Wir trafen uns vielleicht zu früh vielleicht auch nicht
Wer um alles in der Welt weiß das schon so genau
Wenn für einen nur eigentlich alles dafür spricht
Vergeht im Sturzflug die Zeit mit dieser Frau

Sie vergeht zu schnell und stolpert ungeschickt
Durch deine meine unsre Lebensplanung
Hätten wir sie doch bloß gleich weg geschickt
Die Hoffnung nicht die böse dunkle Ahnung

Die dunkelste der Ahnungen dass es so nicht geht
Die Zeit für uns an diesem Tag noch lange nicht so weit
Wir wollten schon und kamen doch zu früh zu spät
Wir waren jetzt noch nicht soweit noch nicht bereit

Die ungeschickte Zeit hat uns im Stich gelassen
War bei uns am falschen Tag am falschen Ort
Wir müssen uns getrennte Wege gehen lassen
Zu oft gesagt zu oft gefragt ist nun schon jedes Wort

Jedes zitternde wankende Wort das erklären soll
Warum grad jetzt die Zeit für uns nicht ist
Und wir senken die Köpfe kunstvoll kummervoll
Und hoffen das man sich möglichst bald vergisst


Mit offenen Augen


Mit offenen Augen
Durch die Nacht
Und doch nicht
Gesehen das uns
Der Funken fehlte

Das offene Feuer
Am Brennen gehalten
Ganze Wälder nachgelegt
Und doch erloschen
Weil der Funke fehlte

Zur Sprengung
Unserer Einsamkeit


Jetzt oder nie


Umgeben vom Duft
Jugendlicher Menstruation
Willig und verfügbar
Der Lust offen gegenüber
Tief einatmend den Moment
Der Begierde zwischen
All dieser unbeherrschten
Unbeherrschbaren
Jugend
Diese Busenweite Wolkigkeit
Mit blauen Augen
Und Flammen im Kopf
Das Unbekannte könnte
Besser sein
Als alles was schon war
Jetzt oder nie
Die Pforten sind offen
Und der Bach der Empfängnis
Hat seine Quelle
Verlassen
Auf in die Tat
Und tief hinein in dieses Wasser
Solange es noch
Neugier in sich trägt


Dieses Wunder


Ein kleiner Kiesel
War ich
In deinem Weg
Aber groß genug
Um dich stolpern
Zu lassen

Du nahmst
Mich mit
Und mit der Zeit
Wurde ich
In deiner Hand
Zum Felsen

Was eigentlich nicht geht

Und doch
Hast du
Dieses Wunder
Geschafft


Gott warum hast du mich verlassen


Gott warum hast du mich verlassen
Gut ich war nie bei dir
Doch manchmal hab ich leis gebetet
Hochgeschaut zu dir

Jetzt scheint mir alles ohne dich zu sein
Hilflos stehe ich vor dir
Sehe ein mein Leben war nicht wertvoll
Bitte gebe Hoffnung mir

Wenn du da bist lasse es mich wissen
Deine Hände küss ich dir
Und breitest du schützend deine Arme
Dann bete ich zu dir

Zeigst du mir einen Weg aus diesem Leben
Vielleicht ganz nah zu dir
Kannst du mir alle Sünden wohl vergeben
Käme ich schon bald zu dir

Doch gib mir noch eine Chance auf Erden
Eine letzte glaube mir
Ein wenig Zeit zum korrigieren
Oh bitte geb sie mir




Zauberei


Vor mir liegt die bleiche
Jungfrau
In einer schmalen Kiste
Aus Ebenholz

Die feierliche Stimmung
Lässt das Zersägen
Leicht erscheinen

Und unter Applaus
Senke ich die Säge
In dein Fleisch

Hoffentlich warst du
Schon vorher erstickt
Du zersägte Jungfrau

Denn um eine Jungfrau
Zu zersägen
Muss man kein
Zauberer sein


Du wirst bei mir sein für immer


Jetzt ist der Anfang vom Ende
Sag kannst du mir nah sein
Spürst du meine Hände

Die sich sacht und zärtlich legen
Um deinen bleichen Hals
Nein du musst dich nicht bewegen

Halt einfach nur inne
Die Luft an wenn´s geht
Und lausch mit Bedacht meiner Stimme

Weißt du ich liebe dich sehr
Sagt meine Stimme zu dir
Mehr als du denken kannst viel mehr

Und wenn du jetzt loslassen musst
Ach so ängstlich ist dein Blick
Dass du jetzt weinst hab ich gewusst

Und du wirst bei mir sein für immer
Deine Augen schließen sich
Ein Lindenblatt weht durch das Zimmer


Ein kleines Lied


Ein kleines Lied
Das Wehmut trägt
Das traurig macht
Mich fast erschlägt

Das du mir singst
Während du gehst


Ich Fledermaus


Mich lockt
Junges
Mädchenblut
Mehr
Als alte
Blutkonserven

Man kommt
Einfach
Besser mit
Den Zähnen
Durch
Die Verpackung


Der Mann im Mond


Der Mann im Mond
Wirft
Mondgestein
Auf uns

Er verwechselt uns
Mit einer
Raumfähre

Aber alles was
Uns an Apollo 13
Erinnern könnte
War unser
Raketenstart

Jetzt sind wir
Nur ein
Heißluftballon
Dem langsam
Die Luft
Ausgeht


Lichterloh


Brenn
Mit mir durch

Lichterloh

Oder
Wie eine
Glühlampe

Aber brenn
Mit mir

Brenn


Du bist Waffe


Du bist die Kugel
Die mein Herz durchschlägt
Der Sprengsatz für mein Hirn

Du bist der geladene Revolver
Die Handgranate meiner Streichelein

Du bist Waffe
Und Gefahr für mich

Für dich braucht man keinen Waffenschein
Sondern einen UN-Beschluss

 


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