Gedichte 1999 - Steine im Glashaus



„Die Liebe der Frauen, das Spiel der Geschlechter, das stand ihm obenan, und der Kern seiner häufigen Neigung zu Traurigkeit und Überdruß wuchs aus der Erfahrung von der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit der Wollust.“

Hermann Hesse


in „Narziß und Goldmund“




das blatt der kreissäge

rotiert auf mich herab,
zerlegt mein gewissen
in zwei ungleiche teile.

du bist
die energie,
die die säge ihre arbeit machen läßt.
doch die schnittrichtung
bestimme ich.

die tiefe des schnittes hingegen
liegt nicht in meiner hand...


DU BIST I


du bist der strohalm am ufer
an den ich mich klammern kann

du bist die ruhe vor dem sturm
in den ich mich stellen muß

du bist die hand nach der ich greife
wenn sich der boden unter mir auftut

            du bist das rettungsboot auf hoher see
            du bist das licht im tunnel das ich seh

du bist die klinge des schwertes
mit dem ich die tage teil
du bist der balsam für die seele
mit dem ich meine wunden heil




Mein Leben ist

ein Provisorium
und meine Liebe zu dir
eine Diktatur.
Darum werde ich gehen.

Im Kellergang werde ich mich
in Stücke sprengen,
die du dann (wenn du willst)
zusammensetzen kannst.

Im Abspann des Tesa-Films steht:
“Ravensburger 3D - Scheiden tut weh.”




klammere dich

an die zeiger der uhr
und störe das funksignal
des weckers
-
halte die zeit für uns an





DU BIST III


du bist der strom im stuhl
            auf dem ich sitze
du bist in der nadel das gift
            das man mir spritzt
du bist das strick
            um meinen hals
du bist das feuer
            das unter mir brennt
du bist die kugel
            die durch mein kopf geht
du bist die brücke
            von der ich spring

du bist die kettensäge in der blutbahn
du schlachtest mich
und tötest mich
tag für tag auf´s neu

du bist die erde
            unter der ich lieg
du bist mein gegner
            im nächsten krieg
du bist das morphium
            in meiner narkose
du bist der rauch
            meiner sucht
du bist der trost
            meiner erlösung
du bist der engel
            der mich auffängt

du bist die kettensäge in der blutbahn
du schlachtest mich
und tötest mich
tag für tag auf´s neu


UND DU WIRST MIR FOLGEN


Ja, ich werde dir folgen!
So wie der Romeo seiner Julia folgte,
verbunden noch im Tode,
durch nichts zu trennen
und endlich beieinander.

Ich zähle die Kugeln ins Magazin,
zünde uns zwei Zigaretten an
und gieße Wein nach.

Die Vorhänge sind verhangen
und aus dem CD-Player quillt unser Liebeslied.
Follow me.

Ich gebe dir die Lösung,
zum ersten mal sollst du vor mir gehen,
mir ein Vorbild sein.
Deine zitternden Finger schaffen nicht
den letzten Zug im Spiel.
Seit Jahren sehe ich wieder Tränen an dir.

Du reichst mir die Lösung
und bittest mich dich zu erlösen.
Liebst du mich und folgst du mir?
Ja ich liebe dich und werde dir folgen,
halte meine Hand damit ich den Weg finde.

Ein letzter Zug ein letzter Schluck,
das kühle Metall an deiner Stirn.
Ich schließe die Augen und lasse dich frei.

Der Schuß reißt mich zurück,
über und über mit Blut bespritzt
nehme ich dich in meine Arme
und setze mir die Mündung an den Kopf.

Folge mir, scheinen deine offenen Augen zu sagen.
Aber wie kann ich das jetzt noch,
wenn ich sehe, daß du bis zum Schluß
an mich geglaubt hast?

Du warst eigentlich nie stark
und ich eigentlich nie schwach,
erst jetzt kann ich weinen.
Um dich?


STEINE IM GLASHAUS


ich
sitze im glashaus

du
kommst und bringst mir sonne mit

so
lassen sich die tage ertragen

ich
bin auf federn gebettet

du
bringst steine mit zum spielen

fang!


NICHT WIRKLICH


all meine großen ideale
all meine leisen wünsche

als süße versuchung
und
als tödliches abenteuer

vereint in einer frau
als
definition von weiblichkeit




Da liegst du nun, du schöne Tigerin.

Dein Atem schwer, das Haar zerwühlt,
die Augen glasig - Tränen drin.
Hab ich dich jemals so gespürt?


SEHNSUCHT


deine blicke
in mich saugen
ohne daran
zu ersticken
deine wärme
anziehen
ohne darin
zu ertrinken
und deine nähe
fassen
ohne zerdrückt
zu werden




FURCHT


jeden tag aufs neu zu grabe kriechen
tagtäglich den wünschen hinterhertrauern
die durch das netz der tage fallen
immer wieder
auf der friedhofsmauer tanzen
mit der ewigen furcht im nacken
ab zu stürzen
und auf der falschen seite
zu früh
zu zerschellen





einer von deinen schüchternen blicken,

die blitzschnell unter deinen haarsträhnen
zu mir herüber huschen
um dann auch schon wieder
in einem kurzen lidschlag zu verschwinden,

ist wie ein ganzer abend
vor dem wärmenden kamin.
dein kopf in meinem schoß
und einfach
sich davonträumen.


EINMAL NOCH


den roten rolli überziehen,
die mütze tief in die stirn,
am strand entlanglaufen,
mit den füßen steine kicken,
sonne ins gemüt scheinen lassen
und alle gedanken kreisen um dich.


WENN DU RECHT HAST...


Wir liegen auf dem Rücken,
nicht weit voneinander entfernt,
und schauen
in den dunkelblauen Abendhimmel.

“Sieh! Flugzeuge.”
sage ich.
“Sterne.”
sagst du.

Sollte ich Recht haben,
dann sind die Flugzeuge stehengeblieben,
einfach so in der Luft.
Und alle Passagiere sehen zu uns hinunter
und warten auf das was da noch kommt.

Wenn du aber Recht hast,
dann sind es die Bewohner fremder Sterne,
die uns beobachten
und sich vielleicht auf den Weg zu uns machen
um uns kennenzulernen.

Wenn du Recht hast...




SEITDEM




in den tageszeitungen
regelmäßig
über mich berichtet wird
mag ich
das blutige
nicht ganz durch gebratene
steak
nicht mehr essen
das mir früher immer so gut bekam

irgendwie
tun mir die
schweine
leid





das handy piept

langsam
führe ich es zum rechten ohr
voller hoffnung
in der erwartung
des schrecklichen
das jetzt passieren könnte

drücke den „SPRECHEN“ knopf
und
im gleichen moment
zerreißt
eine explosion meinen schädel

knochenteile gemischt mit blut und hirn
fliegen durch die luft
landen und kleben
an den wänden
an den autos
auf den zeitungen
an meinen händen
und
am handy

- - -

„hallo...hallo...hallo...“





ich sagte ja



und
verneinte
damit
all
die
fragen
die
mir
nie
niemand
stellte




ich kam unter die räder

des trojanischen pferdes,
wurde geschleift
über scharfes, staubiges gestein,
endlich gepfählt,
geteert und gefedert.
man schnitt mir die haut
in streifen aus dem gesicht
und fütterte
die hungrigen schakale satt.
aus meinen klaffenden wunden
tranken kleine gelbe vögel
später dann mein blut
und trugen so einen teil von mir
in ferne länder
die zu bereisen
mir nicht mehr möglich war
und ich folgte ihnen




ICH




las dieses buch
über den massenmörder ted bundy
der in amerika
(wie weit ist das weg?)
nicht alle morde zugab
die er
möglicherweise
begangen hat

und

frage mich
wieviel zeit bleibt mir noch
bis auch ich
etwas zuzugeben habe

wieviel anstoß genügt
um die richtung zu ändern
wieviel mut
zum ersten schritt
wieviel angst
in diesem land
wieviel




das träge pulsierende,

vorsichtig zuckende
herz,
das ich mir selbst
aus dem brustkorb
schnitt
liegt in meinen händen
und ich muß,
voller bitternis,
feststellen,
daß mich der tod
nicht erreicht hat.
und licht nicht.
und stille nicht.
unendliche furchtbare stille.

sondern, das die einzige
sichtbare veränderung
das blutende loch in meiner brust ist,
und es blutet nicht stark
und es fehlt mir nichts.

das messer
liegt noch stunden
zwischen meinen füßen
und wartet darauf
den nächsten schnitt zu tun.
es zu tun.




DER BLICK




auf die nadel
der anzeige
meiner waage
(die ich für 29,95 im sonderangebot gekauft habe)
bringt mich
zur vernunft
-
in den letzten tagen
habe ich täglich
drei kilo
abgenommen
ich bin praktisch
nur noch
knochen und trockene haut
-
-
ein gewitter
aus plastiksplittern
und stählernen schrauben
federn
plättchen
kommt in einer ecke des raumes
aus der luft
und
-
die nadel zeigt zum fenster
ich
werde leicht
leichter
und




SO




wie du jetzt vor mir liegst
habe ich lust
dir ins gesicht zu schlagen
dich anzuspucken...
und
mit dir liebe zu machen

so wie du dich jetzt umdrehst
habe ich spaß daran
mir all das und noch mehr
vorzustellen

so wie du jetzt die augen aufschlägst
liegt mir daran
sie dir auszustechen
zu drücken
oder zu kratzen

so blau wie deine augen
war der himmel schon lange nicht mehr
für mich

ich will dich weinen sehen
schreien hören

ich will dich





ICH HABE ANGST




vor deinen titten,
diesen monströsen fettbergen,
mit den großen roten warzen,
die steil gen´ himmel ragen,
die mich zu erschlagen,
zu ersticken,
zu erdrücken
drohen
wenn ich auch nur einen augenblick,
einen winzig kleinen augenblick,
nicht aufmerksam genug bin.

ich habe angst
vor diesem schaurig-schönen gefühl,
vor diesem warmen fleisch,
vor deinen
riesen titten
vor






ARKTIKA




ich schmeiße meinen job
kündige mein telefon
scheiß auf alle kredite
verkaufe mein auto
und zerreiße
meine geburtsurkunde

dann wandere ich
in die antarktis aus
weit weg vom alltag
weg vom heimatgefühl

-

die wenigen lebensmittel sind aufgebraucht
die letzten zigaretten geraucht
die letzten biere eingefroren
ich mache mich bereit

ich registriere jede zuckung meines körpers
die sich verlangsamende fließbewegung meines blutes
spüre wie ich mich immer weniger bewegen kann
wie die ersten gliedmaßen
(erst die zehen und finger, dann die ohren und so weiter)
absterben
abbrechen
bei unbedachten bewegungen

und ich begreife das ich langsam aber sicher
erfriere
dem sicheren tod entgegen zittere

-

es überkommt mich ein gefühl von wärme
wieder zu hause
ich erinnere mich
der alltag hat mich wieder
...



DIESEN BAHNHOF




auf dem ich
jeden sonntag
deine tränen
trinken muß
habe ich
so lieb gewonnen
daß ich manchmal
das verlangen habe
mich auf die schienen zu legen
auf den nächsten zug
zu warten
und
ihn ein letztes mal zu ficken
bis zum ende
kopflos





ICH KIPPE




sechs bier in mich hinein
rauche
dreizehn zigaretten
und sehe irgendeinen porno

ich muß an dich denken
an deine kleinen titten
an deine festen arschbacken
und an das
was so einladend
zwischen deinen schenkeln
blankrasiert und kratzend
auf mich wartet

ich ignoriere dich
und lege statt dessen
selbst hand an mich
deine schiebe ich zur seite
oder zwischen deine schenkel

und während wir gemeinsam
kommen
überlege ich
warum ich all diesen zweierkistenkram
auf mich nehme
wenn es doch allein auch ganz gut geht
und meistens sogar schöner ist

ich glaube
weil du so gut kochen kannst






WURDE ICH VON EINEM UFO ENTFÜHRT?




hatte ich sex mit außerirdischen?
wer um alles in der welt hat diesen baum gefplanzt,
der jetzt sein laub abwirft,
nackt und wie ein riesenphallus
vor mir in die höhe ragt?

während ich mit dir schlafe
wird mir klar, daß jedes wort von dir
schon fahrlässige körperverletzung ist
und das eigentlich kein pflaster groß genug ist
um die aufgerissenen wunden zu bedecken,
das blut zu stillen und mich zu retten.

im auto weht ein leichter wind,
die klimaanlage ist auf „kenia“ gestellt
und meine schweißnassen hände rutschen am lenkrad,
sehnen sich danach einmal das weiche material des airbags
zu befühlen, den kopf hineinzutauchen,
den geruch zu atmen und an sex mit vier frauen zu denken.
in regelmäßigem zyklus, hintereinander und immer wieder.

das „mit dir schlafen“ in meinem ufo,
daß aus kenia kommt, pflaster dabei hat
und einen luftsack,
ist die körperverletzung die mich an einen baum treibt
um festzustellen
daß du womöglich eine außerirdische bist,
die auf der erde bäume pflanzt um sie wachsen zu sehen
und zu entlauben
immer wieder zu entlauben







in die wände der jahre

schlagen sich die tage
wie rostige nägel
heraus aus dem zerbrochenen stundenglas
das sekunden zu nadeln werden läßt
die sich wiederum unter die haut reiben
um schmerzhaft daran zu erinnern
wie langsam die zeit
vergeht




ICH BIN DER LETZTE MOHIKANER




hier im Grunewald.
Ich leb fast fünfzig Jahr hier
und bin schon ziemlich alt.
Doch jetzt zieh ich meine Joppe an
und fahr zum Wannsee raus,
dort werde ich ein Fischergeist
und fühl mich wohl im neuen Haus.




WENN DU ALLES VON MIR WÜßTEST,




zum beispiel was ich nachts treibe und lebe
wenn du nicht in meiner nähe bist,
was ich träume und wünsche
wenn du in meiner nähe bist,
oder wie es mir geht
wenn du gehst und nicht mehr kommst,
dann würdest du wahrscheinlich
noch nie in deinem leben
hier gewesen sein
würdest du nie
gehen
können










WIEDER UND WIEDER




spuckt der drucker eine seite aus
und
wieder und wieder
zerreiße ich sie
zerreiße ein stück aus mir
will nicht wahrhaben
was da geschrieben steht
kann nicht glauben
das das meine gedanken sind
das das ich bin
das das aus mir kommt
in mir lebt
in mir stirbt
und in mir verwest

ich will ein kind gebären
es an meinem hirn säugen
und ihm das sprechen mit meinen fehlern lehren
will es durch meine augen sehen lassen
will es meinen weg gehen hören
und will
das es früher stirbt als ich es jeh konnte
früher sich befreit
und früher...

wieder zerreiße ich eine seite
und fühle im gleichen moment
einen kleinen schwachen stechenden schmerz
in meinen kopf
so als wüchse ein tumor in mir heran
zu schnell
um ihn herauszuschneiden

ich werde mich damit abfinden müssen
nie einem kind meinen weg zu zeigen
nie einem kind meinen weg zu
nie einem kind meinen weg
nie einem kind meinen
nie einem kind
nie einem
nie





wenn ich die jacke anziehe die man mir hinhält

dann werde ich feststellen das sie mir nicht passt
also ziehe ich sie erst gar nicht an

laufe statt dessen lieber
kurzärmelig durchs leben
lese bücher
über kriminaltechnische methodik
und sexualforschungsergebnisse
laß mich im winter einschneien
und im sommer unter wasser
an den schwanz fassen
scheiß auf jacken und uni-formen
pisse in leere sektflaschen und wünschte
ich wäre nie geboren
in dieser welt
in der jeder zweite in leere sektflaschen pißt
es aber nie zugibt
in dieser welt
in der jeder mann nur seinen schwanz vor augen hat
acht, dreizehn, zweiunddreißig
scheiß egal
in der es nur auf jacken ankommt in die man paßt
die man sich anziehen kann
in der man geld und handy hat
dabei kommt es darauf an das man schwanz hat
und das gegenstück
und das man bei sich selber bleibt
und leere sektflaschen hat

soll doch jeder sehen wie er damit klarkommt
ich jedenfalls habe leere sektflaschen
schwanz und das gegenstück
bin mann
gebe es zu
und ziehe mir die jacke nicht an










STECK MIR DEINE ZUNGE




in den hals
reib sie an meinem gaumen
bring mich zum erbrechen
drücke mir den finger in die ohren
bis es nicht mehr weitergeht
und schmiere mir das blut
auf die brust
verklebe mir die haare
umhülle mich mit alufolie
spritz mir deinen saft in die augen
verwässer mir den blick
bind mir einen strick um den hals
und führe mich auf deinen weg
herrgott nochmal
leck mir endlich den dreck aus den poren
in meinem genick
um es anschließend
zu brechen


„Omnia tradantur - portas reservaimus hosti -

et sit in infida proditione fides.“
Ovid

(Alles verrat ich dir nun. Ich öffne dem Feinde die Tore.
Treulos ist der Verrat; doch im Verrat bin ich treu.)



preisgebe von mir
mich verwundbar mache
den pfeilen des feindes gegenüber stehe
wie gut das jedes leben
seine schattenseiten hat
dunkle tiefe schluchten
in die man nur zu leicht stürzen kann
hat man keinen halt
            in meiner schattenwelt
            auf meiner dunklen seite
blühen auf einer großen weiten wiese
blumen des hasses
tragen blüten die früchte der gewalt
verbrennen fruchtbares land
legen jegliches gefühl in ketten
rasseln mit den schlüsseln
            wachsen bäume des verrats der intriganz
            brodeln gerüchte und anklage
            verleumdung und zerstörung
schweelbrand der gelüste
gepaart mit purer roher geilheit
nur der primitivsten triebe wegen
            lasse ich mich hassen und verachten
            kann brutal und hilflos sein
            kann ungestraft die freunde schlachten
            und lauthals wie ein kind schrein
doch ich halte mein tor geschloßen
gebe keinem eine chance
nicht einmal mir selber
im verrat bin ich treu


am anderen ende der leitung

stöhnt mir eine frau
ihr wollust in mein ohr
und läßt mit sich machen
was ich will
wenn ich nicht mehr will
lege ich einfach auf
doch warum


ICH HABE DICH GEFUNDEN




Ich habe dich gefunden
doch nie nach dir gesucht
und habe oft seit damals
so manchen Tag verflucht.

Und auch so manche Nacht -
hab oft im Schlaf geweint,
erschrocken festgestellt
das nichts so ist wies scheint.

Jetzt kommt aus mir die Kraft
es dir zu zeigen, es zu sagen
und Schluß zu machen, jetzt,
nach hundertachtzigtausend Tagen.

Ich mache nichts mehr falsch
und sorgsam diesen Schnitt -
ich hab dich nie belogen
auch wenn ich furchtbar litt.


MANCHMAL,




wenn ich dich auf eine ganz bestimmte weise,
an einer ganz bestimmten stelle küsse,
dein leises schnurren höre
und dein tiefes atmen,
dann kommen mir die worte
ich liebe dich
viel zu grob vor um zu beschreiben
was ich für dich empfinde



hin und wieder

spüre ich noch
dieses leichte kribbeln
im magen
wenn wir uns ansehen
wenn wir uns küssen
hin und wieder
spüre ich
das ich noch tränen hab
hin und wieder
spüre ich
das ich
noch etwas spüren kann


FERNWEH NACH HEIMAT




ich schweige
weiß nicht wie ichs definieren soll
was ich will
wohin ich will
warum ich es will

ich schweige in mich hinein
und das ist für mich der einfachste weg
den hunger nach fremde
zu stillen
das fernweh nach heimat
zu befriedigen

ich schweige weiter
in mich hinein


HERBST




Ich laufe durch die herbstlich verfärbten Alleen,
tanze um die Bäume
unter denen ich unzählige,
verschieden große
und verschieden geformte,
Kastanien sammelte
mit der Absicht
sie mir am Abend nacheinander,
gut eingeölt,
in den After zu schieben,
solange bis ich gut genug genährt bin
um den Wildschweinen
als Futter
zu dienen.


die ersten schnitte waren nicht tief

taten nur ein bißchen weh

dann wieder ein schnitt
tiefer und länger
es kommt mehr blut
aber der schmerz ist schwächer

mir wird schlecht
ich muß den brechreiz unterdrücken
dann wird mir schwindelig
ich muß mich setzen
kann mich jetzt aber nicht mehr im spiegel sehn
stehe wieder auf
stütze mich auf das becken
das vom blut ganz rutschig ist

der schnitt jetzt muß der letzte sein
ich setze nocheinmal an
höher diesmal und energischer
die fingernägel schneiden in die haut der hand
ich drücke die klinge fest an den hals
schließe die augen
und lasse alle energie kraft und mut in meine hand
diesmal geht die klinge wie durch butter durch den hals
ich spüre keinen schmerz
das adrenalin macht mich ruhig
ich öffne die augen
und kann meinen offenen hals sehen
ein sauberer schnitt
es geht also doch
und es gibt kein zurück denke ich
während ich mich im spiegel ansehe
dort liegt die luftröhre glatt durchtrennt
und die speiseröhre dicht daneben
aus der wunde zuckt das blut in strömen
und ich mache mir sorgen um den teppich
jetzt erst wird mir richtig schwarz vor augen
ich will schreien aber es kommt nur ein leichtes totes röcheln
meine augen suchen das licht
das von irgendwoher auf mich scheint
ich mache einen schritt nach hinten
und gehe in die knie
jetzt erst reiße ich die hände an den hals
und wünsche mir das man mich nie findet
niemals findet


MEIN KOPF IST LEER




so leer
das selbst ein schuß
oder ein hieb mit dem beil
nicht viel schaden
anrichten könnte

aber
da bist immer wieder du
die batterie
für meine seele
die füllung
für meinen kopf

mein denken
mein fühlen
alles was ich anfang
fängt mit dir an
bist du





Ich schreibe,

und es
ist
wie eine Psychotherapie,
in der ich selber
mein schlechtester
Patient
bin.


WIE DU ES TUST


In der hellen Abendsonne
entledige ich mich
meiner Kleider,
stelle mich nackt an das Fenster
und hoffe,
daß nur ein einziger Sonnenstrahl
mich so wärmt
wie du es tust.


SPLITTER


Die Stange Dynamit,
die du in mich gestoßen hast,
wehrt sich gegen die Schnur,
die Stück für Stück verglüht
und mich zu vernichten droht.

Niemand hält das Brennen auf
und du bläßt in die Flamme.

Das Dynamit wird mich zerfetzen
und ich werde in Millionen
Splittern Gefühl
auf dich niederregnen.




seit dem ersten tag

tropft die zeit
aus meiner inneren uhr
und verkürzt
die lebenszeit
meiner figur
in diesem spiel

komm spiel mit
mir
und drücke deinen finger
auf die wunde zeit
und stoppe
das tropfen
so gut es geht


WAS ICH DIR NOCH SAGEN WOLLTE, BEVOR DU JETZT DURCH DIESE TÜR GEHST UND VIELLEICHT NIE WIEDER KOMMST


Ich liebe dich.


es wird nichts bleiben

wenn wir auseinandergehen
außer
einem feuchten handtuch
und einer
ungetrunkenen tasse kaffee




gestern nacht

fiel der erste leise schnee
in diesem herbst

zwischen deinen nassen blonden haaren
fanden
die kristalle ein eisiges versteck

um das sterbenmüssen
noch etwas hinauszuzögern
in deiner nähe


ICH STELLE DICH MIR VOR


die geheimsten worte
purzeln aus meinem kopf
wie kleine poltergeister

und auf dem papier lese ich
was ich nie sagen wollte
nie zu sagen traute mich

ich stelle dich mir vor
und wirst es nie erfahren
lebst nur in meinem kopf
bist mein mut und meine kraft
traumbild du

ich lese diese zeilen
wörter nur
und stelle dich mir vor




OPTIMISMUS


sich die treppenstufen hinunterstürzen
ohne sich selbst dabei zu verlieren
und sein angesicht zu wahren
mit beiden beinen fest auf dem boden stehen
und aus dem keller heraus
fliegen lernen


TAGTRAUM


Als ich gestern früh erwachte,
hatte ein Wanderzirkus
in meinem Kopf
seine Zelte aufgeschlagen.

Gauckler, Akrobaten, wilde Tiere,
schöne Frauen und kleine Zwerge,
alles bunt gemischt und ohne Halt.

Ein Gefühl wie ewig leben,
neu geboren immer da,
war in mir, in meinem Kopf
und jedem Herzensschlag.

Spät am Abend,
alles still,
Musik verklingt, die Gauckler fahrn.
Ruhe kehrt nun wieder ein.

Ich der Ferne sah ich noch
die letzten Wagen ziehn,
die letzten Töne klingen.


WENN DU VORBEIKOMMST


dann blühen Rosen
in meiner Stube
und Adler kreisen im Bad.

In der Küche
rauschen Wasserfälle
und alle Felle schwimmen mir davon –
wenn du vorbeikommst.

Wenn du vorbeikommst,
zirpen Grillen im Teppich
und Ameisen mustern meine Wände.

Birken wachsen aus dem Holz der Schränke
und Moos umspielt meine Füße –
wenn du vorbeikommst.

Wenn du vorbeikommst
wird Natur in mein Zimmer geboren,
werden wir zu Natur.

Wenn du vorbeikommst
regnet es Freiheit von der Decke
und weht ein laues Lüftchen
durch unsere Gefühle
und Gedanken.


ES IST ANGERÜCHTET!


schallts aus der Gerüchteküche.
Und
alle begeben sich zu Tisch.
Sich zu laben
an den lecker zubereiteten Gerüchten,
die nun aufgetragen werden.
Aufgeschnitten.

DAS JÜNGSTE GERÜCHT!
Alle lauschenb gespannt und voller
Erwartung.
HEUTE DIÄT!
Nur ein Gerücht,
und das nicht einmal warm.

Es wird Zeit sich woanders
zu versorgen.
Der Gerüchteküche
den Rücken kehren
oder den Garaus zu machen.

Und dann ist es angerüchtet!
Ein für alle
Mal –
Zeit.





ihre feuchten warmen hände

streichen ihm durchs dunkle haar
und ihre augen flüstern ihm zu
komm bleib bei mir
heute nacht und immerfort

er fühlt angst in sich aufsteigen
und seine hände zittern schweiß

er spürt die brennende sehnsucht
und weiß doch um die andere
die jetzt vergebens auf ihn hofft
die nacht durchwartet

ihre abgestreiften kleider
zeichnen eine spur aus lust durchs zimmer
und seine augen folgen ihrem bitten
seine gedanken aber sind weit weg
durch die nacht
zu der anderen
die jetzt tränen in die hände drückt

sein gewissen schließt die tür
hinter sich
und das licht verlöscht
allein die lust ist zwischen ihnen
er fühlt angst in sich aufsteigen
aber er bleibt


SPUREN


deine rauhe stimme
reibt in meinem innern
ein gefühl nach dem anderen
aus mir heraus

jedes wort von dir
kratzt wie sandpapier
an meiner eitelkeit
und ich werde nicht mehr
herr meiner sinne

die feinen sandkörner
deiner sätze
scheinen mir wie eine spur gelegt
hinter dir her

ich folge dir




er steht

am fenster
und der wind
schiebt ihm
kühle flügel
über die haut
wie ihre hand
die ihm in der nacht
fliehende
zärtlichkeiten
unter die haut
liebte


KAPITEL 1


Die Tage mit dir liegen hinter mir
wie ein
ausgelesenes Buch.
Alles, woran ich mich erinnern kann
sind die Bilder und Kapitelüberschriften.

Dieses Buch hatte nur ein Kapitel –
es war eine Kurzgeschichte.


VERPASST


Die Tage fließen
wie Zuckerguß
über meine Biographie.

Die Jahre vergehen
wie geflickte Jeans
und jede krankhafte Regung
meines Körpers
ist wie ein Beben
in Italien.

Am Ende bleibt nichts
außer einer Menge verpasster Chancen
und Reue über die Fehler
die ich begehen mußte.
Alles verpasst?


ERO-TICK


ich lecke speichel von deinen lippen
            lippen
und nektar von deiner feuchten haut
            haut
ich atme schweiß aus deinen poren
            poren
und rieche lust aus deinem schoß
            schoß

ich erblicke mit meinen augen den horizont
            horizont
in deinen gewölben und gehe mit meinen händen
            händen
keinen schritt zu weit vielleicht
            vielleicht

ich fasse nach deinen waden
            waden
und halte deine lenden – mein mund
            mund
saugt sich in deinen hals – dein blut zu kosten
            kosten
und wärme pusieren spüren
            spüren
meine zehen spielen in deinen haaren
            haaren
und unsere körper finden sich aneinander
            aneinander
wie der sonnenuntergang sich am wachsenden regenbogen
            nachts




Wenn ich doch nur liegen könnte

ganz in deine Näh,
dann wär mir wohlig warm im Blut
im Herz tät´s nicht mehr weh.


PERLEN


Auf ein dünnes Band
reihen sich die Tage
wie die gläsernen Perlen
einer Kette.

Wie leicht muß diese Bewegung sein?
Die das Band zum
reißen bringt.




Et muß doch noch wat andret jeben

als immer nur Jefühl.
Da muß doch noch wat andret sein
als Zweisamkeitsjewühl.

Det kann doch noch nich det Leben sein
det man sich so aufjiebt.
Et kann doch noch nich allet sein
wenn man unsterblich liebt.




Hey Mann

sagte der Delphin
das ist ja Wasser

Zog sich die Turnschuhe aus
und legte sich in den Schatten
der schneebedeckten Tannenbäume
um sich wie ein Schmetterling
zu fühlen




Ihre Augen legten ihm an der Tür

das schlechte Gewissen in den Kopf.

Und jede Stufe der Treppe
war eine Lüge auf dem Weg
weg von ihr.




Das arme Schwein,

daß dich liebt,
wird irgendwann aufwachen
und begreifen,
daß du mehr
an Katzen findest...




Drum gib mir eine Chance

und gib mir auch dein Geld,
denn nichts, nur dich alleine,
lieb ich so auf der Welt.


FLUGPLATZ


Deine Augen
sind keine Signale in der Nacht
und die Kratzer
auf meiner Haut
sind nicht unbedingt
die Landebahnen
für einen kurzen
Zwischenstop.


ICH SEHS DOCH


Die Züge fahren ein
und sie fahren wieder fort.
Ich sehs doch von meinem Fenster aus.
Ich sehs doch. Ja.
Sie laden ab
und sie nehmen mit.
Sie lassen hier
und sie bringen weg.
Ich sehs doch von meinem Fenster aus.
Ich sehs doch. Ja.
Sie sehen die Städte.
Sie sehen die Welt.
Ich weiß es.
Ich sehs doch von meinem Fenster aus.
Ich sehs
doch.
Ja.


VERTRETER


Lebensversicherung.
Rechtsschutzversicherung.
Hausratversicherung.
Haftpflichtversicherung.
Unfallversicherung.
Pflegeversicherung.
Auslandsversicherung.
Kaskoversicherung.
Grundstückversicherung.

Welcher Vertreter
verkauft mir eine
Zukunftsversicherung?


KEINE FRAGEN


Sie hat sich das braune Haar hochgesteckt,
so als sollte er dadurch
ihre verweinten Augen besser
sehen.

Sie weicht seinen ängstlichen Fragen aus
und erst die vorsichtige Berührung seiner Hand
läßt das Haar sich öffnen.

Wie ein kurzer Regenschauer windet es sich
von oben herab um ihre Schultern
um nach einen kurzen Aufbäumen
in ihrem Nacken zur Ruhe zu kommen.
Antworten.

Ihr Gesicht fällt aus den roten Wolken
ihrer zusammengepressten Lippen,
und ihre mit Tränen gefüllten Augen
lassen keine weiteren Fragen zu.
Keine Fragen.


GIGANTEN


Falter,
Einfach gebaut,
Fühlsam und
zerbrechlich.
Kaum spürbar
Die Gefahr,
Die auf sie zukommt.
Falter.
Einfache Wesen nur.
Gefühlvoll.
Kaum spürbar
Die
                        Gefahr.


DIE ERSTE LIEBE


Die erste Liebe
ist wie der federleichte Flug
eines Schmetterlinges
der jetzt noch nicht damit rechnet,
daß er jeden Moment
gegen die Windschutzscheibe
eines Autos knallen kann.


MEINE FüßE TRAGEN MICH


wohin ich will.

wohin ich will,
weiß mein hirn.

was mein hirn weiß,
kommt aus dem herzen.

was aus dem herzen kommt,
kommt wegen dir.

was wegen dir kommt,
ist wahrscheinlich gut für mich.


ES VERGEHT DIE ZEIT


aber ich habe es gesagt
und
            dieser garten ist kein paradies
und
kein apfel kann grüner sein
als der blick durch dein fenster

die
gartenlaube bröckelt
läßt sich entkleiden
            welcher akt
und
du und der apfel
            in der hand
im sommersonnenliegestuhl
umgebt euch mit langerweile
und ich
habe es gesagt
aber
du denkst dieser garten ist das
            paradies


VERGLEICH


Schon stehen
Schornsteine im Wind,
biegen sich nicht,
wie die Bäume,
denen der
Regen guttun soll.


WAS SOLLS?


Könnte eigentlich mehr sein
als nur Regen
Und vor allem hängt
mir dein Bild zum Halse heraus
und deine Worte kleben wie weiches
            Karamelbonbon
Was solls
Der Regen könnte trockener sein
und du ruhiger
Scheiß Mitropakaffee sagst du
und ich denke
alles Scheiße
und alles naß und
überhaupt könnte alles trockener sein
und schöner
Du zum Beispiel
Was solls
im Regen siehst du zum Kotzen aus
Und überhaupt ist
alles kalter      Mitropakaffee
                        Karamelbonbon
und                  Scheiße
Aber
was solls


IMMER WEITER


Den Arsch voll auf Grundeis.
Meine Zähne klappern in den Kniekehlen
und ich spüre den Biß dieser weibischen Schlange
            ganz deutschlich in meinem Blut.
Deine sengende Sonne auf meinem Schädeldach.
Und die Kohlen für den Winter schon auf dem Konto.
Wenns ums Geld geht, reden sie mit uns,
            schließlich ist es ihr Geld.
Etwas warmes im Bett, zum Anfassen, zum Kaffeekochen
und die letzte Woche im Bildschirmtext.
Die letzte Zigarette in dieser Stunde
und vierundzwanzig Stunden hat der Tag.
Die Kondome haben die Schnauze voll – von mir.
Die Kippe im Klo läßt sich einfach nicht runterspülen.
Ich fühle mich wie ein Duschbad oder ein WC-Frischestein,
immer an deiner intimsten Stelle naschen.
Angst versteckt sich unterm Kopfkissen
und die Lesezeichen aus dem Evangelium
stecken jetzt in einem Stapel von Pornoheften.
Mein Gott, irgendwie muß man sich doch...
            weiterbilden und überhaupt.
Die Tankanzeige verneigt sich bis ganz unten
und ich rase immer weiter mit hundertachtzig in das,
            was da kommt.
            Immer weiter.


ES GEHT NICHT VORBEI BEI DIR


bitter und nach fäulnis schmecken deine küsse
die du mir auf die lippen brennst
süchtig und totengräberseelig nehme ich
deine lust in mich auf
und übergebe erst dich und dann mich der ruhe
umschlinge uns mit diesem aufgerauhtem seil
die hälse zu recken um über die normalität
hinwegzusehen
um zu überbrücken dieses verlangen
nach dem tödlichen miteinander ineinander
zu stoßen und nicht mehr zu hoffen
das uns auf dieser reise etwas zustoßen könnte
die reise durch die kälte der herzen
durch den tag zu uns um uns zu schmecken
wie nach bitternis und fäulnis
schmecken deine küsse
die du mir aufbrennst




Durch meinen Kopf

wurden stumpfe, lange Nadeln getrieben.
Meine Ohren mit heißem Wachs
ausgegossen
und die Lippen mir vernäht.
Die Augen ausgebrannt.
Schwarze Löcher nur.
Nicht eine Pore blieb zu atmen mir.
Meine Haut mit Teer überzogen.
Durch mein Herz treiben Holzfällerflöße
und in meinen Innereien bauen Ameisen ihre Nester.
Um mich herum
beginnen Spinnen ihr nimmermüdes Tagewerk.

Seit du nicht mehr in meiner Nähe bist
fühle ich mich wie in die Luft gesprengt.
Mein Körper – meine Gedanken
in tausend Splitter zerstreut
und mein Blut
nur eine Lache im weißen Schnee.


MEINE HOFFNUNG


zerfließt am himmel
meiner tage
wie wasserfarben
und die träume
fallen in meine erinnerung
als sei nichts gewesen

ich schließe
die schatztruhe
und lege die karte zur seite

das wolkenschiff legt auch ohne mich ab
in soviel glück wäre ich doch nur ein
blinder passagier


IM SOMMER. IRGENDWANN NACHMITTAGS.


Zähle die zerbrochenen Grashalme neben mir.
Pflücke mit weitausgestrecktem Arm diese Blume.
Löwenzahn wohl.
Stecke sie dir vorsichtig ins Haar.
Und du saugst ganz tief Sonne in dich.



GEWÖHNUNGSSACHE: LEBEN


ich breite meine arme aus
um flügel zu bekommen

ich atme die verdrecke luft ein
um an der unendlichkeit der welt zu schnuppern

ich spucke das salzwasser aus
weil ich an deine zunge gewöhnt bin

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