2. März 2007

Warum muss ich immer pünktlich sein?

In der Kälte stehen, oder im Regen, von einem Fuß auf den anderen wippen und dann noch eine Zigarette an, obwohl man ja schon acht Pfefferminz gelutscht hat, und das nur, weil man eben pünktlich ist. Überpünktlich bin ich meistens und das wird mir dann oft zum Verhängnis. Warum muss ich also immer pünktlich sein?

Wenn ich um 19 Uhr abgeholt werden soll, dann bin ich meistens schon um spätestens dreiviertel fertig und sehe dauernd aus dem Fenster ob das erwartete Auto schon vorfährt. Nervös werde ich zwar nicht, weil ich ja weiß, dass es noch nicht 19 Uhr ist und mein „Fahrer“ nicht vor 19 Uhr da sein wird. Und dann denke ich: Geh doch schon runter, kannst ja noch eine an der frischen Luft rauchen, ist ja noch Zeit. Und ich weiß es genau, will es aber einfach nicht glauben: Pünktlich bin nur ich. Der, der mich abholt schafft es frühestens um viertel acht. Ich bin daran gewöhnt zu warten. Immer und überall. Und so stehe ich eben rum und hoffe, dass ich mich einfach mal irre. Aber falsch gedacht. Dann fällt mir auf, dass ich mein Handy nicht bei habe, ich bin also nicht zu erreichen, falls es später wird. Anrufen will ich ja auch nicht unbedingt, das sieht so nach drängeln aus. Aber noch mal hochgehen und das Handy holen, geht ja auch nicht, denn möglicherweise kommt dann mein Abholer und ich bin der Unpünktliche, das bekomme ich auf Garantie gleich zu hören. Also: warten bis zum bitteren Ende, wenn es sein muss bis zum Sonnenaufgang.

Bei Frauen heißt es ja, dass die Erwartung gesteigert wird, je später sie kommen. Ich halte das allerdings für ein übles Gerücht, denn alles was sich steigert ist ein kleiner Frust, der mitunter schon in mir wächst, aber nur auf mich, weil ich immer zu früh da bin, wo die anderen hinzukommen noch alle Zeit der Welt haben. Vielleicht sollte ich da mal etwas gelassener werden. Jetzt muss ich aufhören, denn ich werde gleich abgeholt – obwohl, ich hab ja noch Zeit…

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